In drei Minuten die Welt verändern

„Vorhang auf für Österreichs Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher“: So lautet das Motto für das heutige „Falling Walls Lab Austria“ im Wiener Radiokulturhaus. Die Veranstaltung startet um 18 Uhr.

Die Zeit läuft! Drei Minuten haben die jungen Forscher heute Abend jeweils Zeit, um eine achtköpfige Jury davon zu überzeugen, dass ihre Forschung die Welt verändern kann. Mit in der Jury sitzt auch die Vorjahressiegerin Agnes Reiner, Biotechnologin an der Universität Wien - an die Herausforderung vor einem Jahr kann sie sich noch genau erinnern.

„Ich glaube, dass ich für kaum eine andere Präsentation so lange Vorbereitungszeit investiert habe, wie für diese drei Minuten. Man muss sich schon wirklich jedes Wort überlegen, ob man das tatsächlich verwendet, dann zählt man im Kopf vielleicht sogar Sekunden.“

Hürden überwinden

Für die Biotechnologin hat es sich ausgezahlt. Sie konnte mit ihrer Forschung zur leichteren Diagnose von Eierstockkrebs nicht nur die Vorentscheidung in Österreich gewinnen, sondern schließlich auch das große Finale in Berlin - dem Geburtsort des „Falling Walls“-Wettbewerbs. Der Name der Veranstaltung geht nämlich ursprünglich auf den Fall der Berliner Mauer zurück - als Symbol dafür, dass Mauern und Hürden in der Forschung niedergerissen werden und sich junge Wissenschaftler aus aller Welt vernetzen. Auch mit den ganz großen.

„Grade wenn man dann nach Berlin kommen darf, befinden sich dann auch Nobelpreisträger in der Jury, mit denen man dann in der Pause reden kann, wenn man sich eine gute Frage einfallen lässt.“ Das ist auch heuer so: Der Gewinner oder die Gewinnerin bekommt die Chance, zum großen Finale nach Berlin zu fliegen - mit schließlich 100 Teilnehmern aus aller Welt.

Lange Nacht der Forschung

Inhaltlich sind den Jungforschern beim heutigen Wettbewerb keine Grenzen gesetzt - die einzige Vorgabe: Das Projekt soll für die Gesellschaft relevant sein und nach Möglichkeit aktuelle Probleme sowie Lösungen aufzeigen. Dementsprechend groß ist auch in diesem Jahr die Bandbreite. Neben Botanikern und Medizinern versuchen auch Mathematiker und Architekten das Ticket nach Berlin zu lösen.

Das „Falling Walls Lab" ist Teil der ebenfalls heute beginnenden Langen Nacht der Forschung, bei der österreichweit rund 6.000 Forscher Blicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit gewähren.

Ruth Hutsteiner, Ö1-Wissenschaft

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