Blimlinger wird nicht verlängert

Die Amtszeit von Eva Blimlinger als Rektorin der Akademie der bildenden Künste wird voraussichtlich nicht noch einmal verlängert. Der Unisenat lehnte eine Wiederbestellung der derzeitigen uniko-Vorsitzende gestern ab.

Eva Blimlinger ist seit Oktober 2011 Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien. Gestern hat der Senat der Universität über eine Wiederbestellung Blimlingers abgestimmt, die nötige Zweidrittelmehrheit hat es dafür nicht gegeben. Senatsvorsitzender Andreas Spiegl sieht den Grund dafür weniger in der Person Blimlingers, als vielmehr im allgemeinen Spannungsfeld, in dem sich die Universität befinde.

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Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag im Mittagsjournal am 16.5. 12:00

„Auf der einen Seite gibt es den auch per Gesetz verordneten Druck, die Universitäten in unternehmerischer Strukturen zu verwandeln. Der Wettbewerb wird immer wichtiger. Auf der anderen Seite gibt es die Idee von dem, was man früher freie Wissenschaft und Kunst genannt hat, was viele gefährdet sehen.“ Dieser Widerspruch sei auch Teil der gestrigen Diskussion im Senat gewesen. Der Senat bestehe außerdem aus Lehrenden, Studierenden und allgemeinem Personal; die Gründe für die Entscheidung könnten also vielfältig sein, so Spiegl.

Blimlinger wurde 2011 Rektorin und nach vier Jahren für eine zweite Amtsperiode einstimmig wiederbestellt. Diese zweite Amtszeit läuft im September 2019 aus. Theoretisch könnte sich Blimlinger für eine dritte Amtszeit ganz offiziell noch einmal bewerben. Denn da die Wiederbestellung per Zweidrittelmehrheit nicht funktioniert hat, wird die Rektorenstelle in den nächsten Monaten neu ausgeschrieben. Ob sich Blimlinger noch einmal bewerben wird, ist offen, sie war vorerst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

„uniko stabil“

Pikant ist die Entscheidung insofern, als Eva Blimlinger seit Jahresbeginn auch Vorsitzende der Universitätenkonferenz uniko und damit der Rektoren aller 21 öffentlichen Universitäten in Österreich ist. Sie vertritt die Universitäten also nach außen und ist in Unifragen auch Hauptansprechpartner der ÖVP/FPÖ-Regierung.

Diese zweijährige Amtsperiode läuft bis Ende 2019. Gelassen reagiert der stellvertretende uniko-Vorsitzende Oliver Vitouch auf die Möglichkeit, dass Blimlinger ab Oktober nächsten Jahres nicht mehr Rektorin ist: „Die uniko ist für die gesamte Funktionsperiode bis Ende 2019, also auch wörtlich ‚für die Schlußviertelstunde‘ stabil aufgrund des mehrköpfigen Präsidiums und funktionierender Vertretungsregularien.“ Im Falle eines mehrmonatigen Interregnums würde also der Vizepräsident die uniko vertreten. Spätestens ab 2020 ist dann ein neu gewähltes uniko-Präsidium im Amt.

Monika Feldner-Zimmermann, Ö1-Journale

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