Biomaterial, stärker als Stahl und Spinnenseide
Das Team um Daniel Söderberg von der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) Stockholm hat für seine Arbeit die Röntgenlichtquelle Petra III am Hamburger Forschungszentrum Desy genutzt.
Die Studie
„Multiscale Control of Nanocellulose Assembly: Transferring Remarkable Nanoscale Fibril Mechanics to Macroscale Fibers", ACS Nano“, 9.5.2018
Das ultrastarke Material bestehe aus Zellulose-Nanofasern, den Grundbausteinen von Holz und anderen Pflanzen. Mit dieser neuen Produktionsmethode hätten die Forscher erfolgreich die besonderen mechanischen Eigenschaften der Nanofasern auf ein makroskopisches Material übertragen, das sich außerdem durch sein geringes Gewicht auszeichne, teilte das Forschungszentrum mit.
Nitesh Mittal, KTH Stockholm
Das Team schickte kommerziell angebotene extrem dünne Zellulose-Nanofasern durch einen einen Millimeter breiten Kanal in einem Stahlblock. Durch seitliches Einströmen von speziellem Wasser wurden sie zusammengepresst, so dass ein dicht gepackter Faden entstand. Die Nanofasern haften dabei ohne Klebstoff zusammen.
Das Material könnte beispielsweise als umweltfreundliche Kunststoffalternative in Autos, für Möbel und in Flugzeugen genutzt werden. „Unser neues Material hat auch Potenzial für die Biomedizin, da Zellulose vom Körper nicht abgestoßen wird“, sagt Söderberg.
science.ORF.at/APA/dpa