Computer erkennt Hautkrebs besser als Ärzte

Können lernfähige Programme bei der Diagnose von Hautkrebs helfen? Laut einer Studie ist die Antwort eindeutig: Künstliche Intelligenz (KI) ist Fachärzten in dieser Hinsicht sogar überlegen.

Eine Forschergruppe aus Deutschland, den USA und Frankreich hatte einem künstlichen neuralen Netzwerk mithilfe von mehr als 100.000 Bildern beigebracht, gefährliche Melanome von gutartigen Muttermalen zu unterscheiden. Anschließend wurde der Computer im Vergleich mit 58 Dermatologen aus 17 Ländern getestet.

Resultat: Im Durchschnitt erkannten die Ärzte anhand von Fotografien 86,6 Prozent der Hautkrebsfälle, das CNN 95 Prozent. Das neurale Netzwerk besitze eine „höhere Sensibilität als die Hautärzte“, sagt der deutsche Dermatologe und Studienautor Holger Hänßle.

Melanom auf menschlicher Haut

Wikimedia Commons/National Cancer Institute

Melanom

Zudem habe die KI weniger häufig gutartige Leberflecke als Krebs identifiziert. „Das würde zu weniger unnötigen Operationen führen.“ Die Ärzte schnitten laut der Studie in den „Annals of Oncology“ besser ab, wenn sie mehr Informationen über die Patienten bekamen. Die Forscher gehen davon aus, dass KI ein nützliches Werkzeug für eine schnellere, einfachere Diagnose von Hautkrebs sein könnte. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass ein Computer Ärzte komplett ersetzen werde.

Nach Angaben der Wissenschaftler werden jedes Jahr weltweit etwa 232.000 neue Fälle schwarzen Hautkrebses diagnostiziert. 55.000 Menschen sterben demnach jährlich an der Hauterkrankung.

science.ORF.at/AFP

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