Warum Fußballer zu O-Beinen neigen

Fußballer mit O-Beinen sind mehr als nur ein Klischee: Intensives Fußballtraining ab dem Kindesalter kann tatsächlich zu einer Fehlstellung der Knie führen, wie deutsche Forscher herausgefunden haben.

Ein Team um den Münchner Sportmediziner Peter Helmut Thaller hatte für die Analyse im „Deutschen Ärzteblatt“ eine Reihe von Studien ausgewertet. Resultat: Bei jugendlichen Spitzenfußballern war der Abstand zwischen den Knien im Schnitt um eineinhalb Zentimeter größer war als in den Kontrollgruppen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die chronische Überlastung auf dem Spielfeld mit ständigen plötzlichen Richtungswechseln und Manövern die Ursache für die Fehlbildung ist.

O-Beine seien keineswegs nur ein Schönheitsfehler, so Studienleiter Thaller. Vielmehr erhöhe sich damit später im Erwachsenenalter das Risiko für eine Kniegelenksarthrose.

Auf Breitensport nicht übertragbar

Fußball ist einer von den Forschern zitierten Erhebung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zufolge die beliebteste Sportart bei Buben. Bei Mädchen rangiert der Sport sogar gleich hinter Turnen. Die meisten von ihnen müssen sich aber keine Sorgen um ihre Knie machen: „Unsere Ergebnisse lassen sich nicht auf den Breitensport übertragen. Im Gegenteil, Sport ist grundsätzlich gut für die Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen“, betonte Thaller.

Der Mediziner wertete mit seiner Arbeitsgruppe die Daten von 1.344 jungen Fußballern aus und stellte sie Daten von 1.277 anderen Jugendlichen gegenüber, die entweder kaum Sport betrieben oder einen anderen Leistungssport. Ähnliche Hinweise auf ein Risiko für O-Beine gebe es auch bei Tennis und im Feldhockey im Leistungssport. Jedoch sei die Datenlage hier dünn.

science.ORF.at/dpa

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