Petition für höheres „Horizon Europe“-Budget

Wissenschaftler fordern 160 Mrd. Euro statt der bisher geplanten 100 Mrd. Euro für das EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“, das von 2021 bis 2027 laufen soll.

Die Initiatorin der Petition ist die österreichische Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny. Das von der Kommission vorgeschlagene Budget bedeutet ein Plus von 23 Mrd. Euro gegenüber dem derzeit laufenden Programm „Horizon 2020“ (2014-2020). Diese Erhöhung wird ebenso wie die allgemeine Struktur des Programms in der Petition begrüßt.

Wettbewerb mit Asien und USA

Es sei dies ein „bedeutender Zuwachs in einer schwierigen Situation“, der aber nicht ausreiche, um die wachsenden geopolitischen Herausforderungen zu bewältigen - auch angesichts des scharfen Wettbewerbs, der insbesondere von den asiatischen Ländern ausgehe. So hinke die EU mit Forschungsausgaben von unter zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts Ländern wie Korea (4,2 Prozent), China (3,3), Japan (3,1) oder USA (2,7) hinterher.

„Es besteht die ernsthafte Gefahr, dass die Situation zahlreiche vielversprechende junge Wissenschafter dazu zwingen wird, Europa zu verlassen, und dass Europa für ausländische Wissenschafter weniger attraktiv wird“, heißt es in der Petition, in der eine „ehrgeizige Forschungs- und Innovationspolitik“ und vom Europäischen Parlament, dem EU-Ministerrat und der Europäischen Kommission ein Budget von 160 Mrd. Euro für „Horizon Europe“ gefordert wird. Dies würde Europa in die Lage versetzen, „die Herausforderungen zu meistern und die Führung in innovativen und interdisziplinären Bereichen sowie in der Technologie zu übernehmen“.

Budgethöhe derzeit nicht Verhandlungssache

Am kommenden Dienstag (17. Juli) werden erstmals die EU-Forschungsminister in einer informellen Ratssitzung in Wien über „Horizon Europe“ beraten. Während der österreichischen Ratspräsidentschaft soll allerdings nicht über das Gesamtbudget, sondern vor allem über Struktur und interne Verteilung der Mittel verhandelt werden.

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