Streit um Sobieski-Denkmal

Die „Schlacht am Kahlenberg“ am 12. September 1683 hat die Zweite Wiener Türkenbelagerung beendet. Um die Aufstellung eines Denkmals für Jan Sobieski, dem siegreichen Oberbefehlshaber des Entsatzheers, ist nun ein politischer Streit ausgebrochen.

Schon vor Jahren ist für das Denkmal auf dem Wiener Kahlenberg der Spatenstich erfolgt, ein Sockel wurde gebaut, doch der steht bisher leer. Nach einer Demonstration der rechtsextremen Identitären Bewegung zum Jahrestag im Vorjahr hatten vermutlich linksextreme Gegendemonstranten den Sockel und eine Informationstafel mit Farbe besprüht – was für Empörung in Polen sorgte.

Vor einigen Tagen wurde nun bekannt, dass der Denkmalbeirat der Stadt Wien das von polnischer Seite vorgeschlagene Sobieski-Denkmal abgelehnt hat. Das hat in polnischen Medien Unmut erregt, FPÖ-Klubchef Johann Gudenus sprach von einem „Skandal“.

Im Internet kursiert des nun abgelehnten Denkmals für Sobieski

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Im Internet kursiert dieses Bild des nun abgelehnten Denkmals für Sobieski

Das Denkmal soll nun in Krakau errichtet werden, wie es in der Tageszeitung „heute“ heißt. Wien und Krakau wollen gemeinsam einen internationalen Wettbewerb ausschreiben, der für ein „den heutigen Standards und dem Kahlenberg entsprechendes neues Design“ sorgen soll.

Bis das Denkmal gebaut wird, soll eine neue Gedenktafel errichtet werden, u.a. mit den Worten „Dank eines europäischen Verteidigungsbündnisses zum Schutz von Krakau und Wien, an dem sich der König Polens Jan III. Sobieski in führender Weise beteiligte, gelang der Entsatz der Stadt. Mehr als 50.000 Menschen aus vielen verschiedenen Ländern verloren in diesen Kämpfen um Wien ihr Leben. Möge dieses Ereignis in Erinnerung bleiben, um stets ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Europa einzumahnen!“

science.ORF.at

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