Stephen Hawkings letzte Antworten

Sieben Monate nach dem Tod von Stephen Hawking ist ein Buch mit Gedanken des berühmten Physikers erschienen. In dem Werk geht es um große Fragen: Gibt es einen Gott? Werden wir auf der Erde überleben? Und wird uns künstliche Intelligenz überholen?

Das Buch mit dem Titel „Kurze Antworten auf große Fragen“ sei aus Hawkings Archiv mit vielen seiner Reden, Interviews, Essays und anderen Stellungnahmen hervorgegangen, schreibt der Londoner Verlag John Murray. Hawking nähert sich der Beantwortung vieler Fragen humorvoll - das Buch soll jedoch auch eine Warnung sein. Da die Menschheit die Erde in den nächsten tausend Jahren vermutlich zerstören wird, müsse sie einen Weg finden, außerhalb des Planeten zu überleben, so Hawking. Ob künstliche Intelligenz uns vernichten oder ignorieren wird, könnten wir jetzt noch beeinflussen. Die deutsche Übersetzung ist im Klett-Cotta-Verlag erschienen (Leseprobe).

Hawkings letzte Antworten
(Auszüge, ausgewählt von der „Daily Mail“)

  1. Gibt es einen Gott? „Es gibt keinen Gott. Niemand steuert das Universum.“
  2. Wie hat alles begonnen? „In einem heißen Urknall.“
  3. Gibt es intelligentes Leben im Universum? „Da draußen gibt es Formen von intelligentem Leben. Wir sollten vorsichtig sein, wenn wir Kontakt aufnehmen, bis wir uns etwas weiter entwickelt haben.“
  4. Können wir die Zukunft vorhersagen? „Nein und ja. Theoretisch erlauben es uns die (physikalischen) Gesetze, die Zukunft vorherzusagen, aber in der Praxis ist es zu schwierig.“
  5. Was ist in einem Schwarzen Loch? „Wenn man da reinfällt, geht es schlecht aus. Ist es ein Stellares Schwarzes Loch, wird man zu Spaghetti, bevor man den Horizont erreicht.“
  6. Kann man in der Zeit reisen? „Soweit wir wissen, können wir nicht in die Vergangenheit reisen.“
  7. Werden wir auf der Erde überleben? „Es gibt zwar ein Zukunft, aber die wird sehr anders sein.“
  8. Sollen wir den Weltraum kolonialisieren? „Ich erwarte, dass wir innerhalb des nächsten Jahrhunderts an jeden Ort dieses Sonnensystems reisen werden können.“
  9. Wird Künstliche Intelligenz uns überflügeln? „Superintelligente KI wird gut darin sein, Ziel zu erreichen. Wenn das nicht auch unsere Ziele sind, bekommen wir Probleme.“
  10. Wie sollen wir unsere Zukunft gestalten? „Denkt daran, zu den Sternen zu blicken und nicht auf den Boden!“

Stephen Hawking war am 14. März im Alter von 76 Jahren in Cambridge gestorben. Er litt an der unheilbaren Muskel- und Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Seit Jahrzehnten war er fast völlig bewegungsunfähig und saß im Rollstuhl. Er entwickelte Theorien zum Ursprung des Universums und zu Schwarzen Löchern. Daneben beschäftigte sich Hawking ebenso mit populären Themen wie Zeitreisen und Außerirdischen. Der Forscher galt als Popstar der Wissenschaft, sein Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ wurde millionenfach verkauft.

science.ORF.at/APA/dpa

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