WMO-Bericht: 2018 war viertwärmstes Jahr

Das heurige Jahr bringt aller Voraussicht nach einen Negativ-Rekord: 2018 gehört laut Daten der Weltwetterorganisation (WMO) schon jetzt - von Jänner bis Ende Oktober - zu den vier wärmsten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen.

Auch die vergangenen zwei Jahrzehnte seien besonders warm gewesen, teilte die WMO am Donnerstag in Genf mit. Die 20 wärmsten Jahre lagen demnach in den vergangenen 22 Jahren.

Für 2019 sieht es schon jetzt nicht gut aus: Die WMO schätzt die Chance, dass in den nächsten drei Monaten das Wetterphänomen El Niño beginnt, auf 75 bis 80 Prozent. Das alle paar Jahre auftretende Klimaphänomen führt zu Dürren in den Tropen und reduziert unter anderem die Kapazität von Wäldern, CO2 aufzunehmen. „Wenn sich El Niño entwickelt, dürfte 2019 noch wärmer werden“, so die WMO.

Menschen liegen auf Parkbänken in Wien

APA/ROLAND SCHLAGER

Der Sommer brachte auch in Österreich außergewöhnlich hohe Temperaturen

WMO-Generalsekretär Petteri Taalas warnte, die Welt sei im Kampf gegen den Klimawandel und steigende Temperaturen nicht auf dem richtigen Weg. Wenn der gegenwärtige Trend anhalte, drohe die globale Durchschnittstemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um drei bis fünf Grad zu steigen. Taalas wies darauf hin, „dass wir die erste Generation sind, die den Klimawandel vollauf versteht, und die letzte Generation, die in der Lage ist, etwas dagegen zu tun“.

Tropenstürme und Trockenheit

Der WMO-Bericht verweist auch auf eine Vielzahl von Wetterextremen im ablaufenden Jahr. So habe es in der gesamten Nordhalbkugel 2018 deutlich mehr Tropenstürme gegeben als üblich. Bis zum 20. November wurden demnach 70 solcher Unwetter gemeldet, der langfristige Mittelwert liegt bei 53. Auch auf die ungewöhnlich ausgeprägte Hitzewelle diesen Sommer in Europa verwies die WMO. Von der Trockenheit seien insbesondere Deutschland und seine Nachbarländer betroffen gewesen.

Die WMO legte ihren Bericht drei Tage vor Beginn der 24. UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz vor. Dort beraten ab Sonntag Vertreter aus rund 200 Ländern, wie die Ziele des Pariser Klimaabkommens konkret umgesetzt werden sollen.

Die Erderwärmung soll dem Abkommen zufolge deutlich unter zwei Grad gehalten werden, möglichst aber 1,5 Grad. Der IPCC hatte daher Anfang Oktober in seinem Sonderbericht zum 1,5-Grad-Ziel „schnelle, weitreichende und beispiellose Änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen“ gefordert.

science.ORF.at/dpa/AFP

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