Komet Wirtanen nähert sich der Erde

Am Donnerstag hat der Komet Wirtanen seinen sonnennächsten Punkt passiert. Am 16. Dezember kommt er der Erde am nächsten. Er leuchtet wie ein nicht sehr heller Stern, aber Wolken könnten die Sicht verstellen.

Die Lichtkurve des am 17. Jänner 1948 vom US-Astronomen Carl Alvar Wirtanen entdeckten Kometen entwickelt sich „wie vorhergesagt“, erläutert Martin Volwerk vom Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Am hellsten leuchten Kometen meist wenige Tage nach dem Passieren des sonnennächsten Punktes, da die Wärme erst weiter in den Himmelskörper eindringen muss, damit in der Folge mehr Gas und Staub entweicht. „Wenn das Wetter mitspielt, dann kann man den Kometen auch mit dem bloßen Auge anschauen. Man wird ihn als etwas größeren grünen Fleck sehen“, sagt Volwerk.

Grafik zur Umlaufbahn von Wirtanen

APA/WAA

Ein Fernglas erhöht die Chance auf eine Beobachtung unterhalb des Sternenhaufens der Plejaden. Die Voraussetzungen dafür wären in der Nacht auf Sonntag ideal. Leider wenig Glück hatte man in Graz oder im Raum Wien aber in den vergangenen Tagen. Auch der Blick nach vorne verheißt wenig Besserung im Osten Österreichs, sagte Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA). Im Westen und Süden des Landes sind die Chancen vermutlich etwas besser. Nach dem 16. Dezember wird die Vollmondphase den Blick „schon gewaltig stören“, gegen Ende des Jahres könnte Wirtanen dann aber noch durchaus gut zu sehen sein, schätzt Pikhard.

Der Komet gehört zur sogenannten Jupiter-Kometenfamilie. Mit einer Umlaufdauer um die Sonne von derzeit nur rund 5,4 Jahren besitzt er eine der kürzesten Umlaufperioden aller bekannten Kometen. Nachdem der ungefähr 1,2 Kilometer große Komet nun den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreicht hat, kommt er auch in die Nähe der Erdbahn - konkret in etwa 30-fache Mondentfernung (11,7 Millionen Kilometer). Das ist die erdnächste Begegnung seit seiner Entdeckung.

science.ORF.at/APA

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