Riesenbiene nach 38 Jahren wiederentdeckt

Sechs Zentimeter Flügelspannweite, vier Zentimeter lang: So groß werden die weltgrößten Bienen. 38 Jahre lang wurde kein Exemplar der Art Megachile pluto mehr gesichtet, bis sie nun einem Fotografen um die Ohren flog.

Die Art ist auch unter dem Namen Wallace Riesenbiene bekannt – benannt nach ihrem Entdecker Alfred Russel Wallace, dem berühmten britischen Naturforscher und Entwickler der Evolutionstheorie. Wallace hat die Insekten 1858 erstmals beschrieben, seit 1981 wurde kein Exemplar mehr gesehen. Im Jänner hat nun eine Gruppe um den Naturfotografen Clay Bolt ein Weibchen auf einer Insel der indonesischen Molukken gesichtet.

Riesenbiene im Vergleich zu normaler Biene

Clay Bolt: claybolt.com

Riesenbiene im Vergleich zu normaler Biene

„Es war absolut atemberaubend, diese ‚fliegende Bulldogge‘ von einem Insekt zu sehen, von dem wir nicht sicher waren, ob es überhaupt noch existiert“, zeigt sich Bolt in einer Aussendung der Global Wildlife Conservation (GWC) begeistert. „Tatsächlich zu sehen, wie schön und groß die Art ist, die Geräusche ihrer gigantischen Flügel zu hören, als sie um meinen Kopf flog, war einfach nur unglaublich.“ Bolt hat von seiner Entdeckung Videos und Bilder aufgenommen.

Gefunden wurde die Riesenbiene in einem Termitennest an einem Baum, zwei Meter über dem Boden. Ihre Entdeckung weckt die Hoffnung, dass es auf der Insel größere Mengen gibt. Ely Wyman, der Expeditionspartner von Bolt und Entomologe an der Princeton University, hofft, dass sie dadurch vielleicht vom Aussterben geschützt werden kann.

Die Naturschutzorganisation GWC sucht in einem eigenen Programm nach Arten, die zum Teil seit Jahrzehnten als verschollen gelten. Im Jänner berichtete sie, mehrere Frösche einer äußerst seltenen Art in Bolivien gefunden zu haben.

science.ORF.at