Lutz in US-National Academy of Sciences aufgenommen

Der Wiener Demograph Wolfgang Lutz (59) wurde zum Mitglied der US-National Academy of Sciences (NAS) gewählt. Damit ist er nach Konrad Lorenz, Walter Thirring, Gottfried Schatz, Peter Schuster, Peter Zoller und Anton Zeilinger erst der siebente Österreicher, dem diese Ehre zuteil wird.

Lutz wurde als eines von insgesamt 21 neuen Auslandsmitgliedern („Foreign Associate“) aufgenommen, teilte die US-Akademie mit. Die 84 neuen US-Mitglieder und 21 neuen Auslandsmitglieder wurden „in Anerkennung ihrer herausragenden und fortgesetzten Leistungen im Bereich Grundlagenforschung“ in die 1863 gegründete National Academy of Sciences (NAS) aufgenommen.

Die Akademie umfasst damit derzeit 2.291 US-Forscher aus verschiedenen Disziplinen. Sie berät die US-Regierung und andere Institutionen in wissenschaftlichen Fragen und führt selbst Untersuchungen zu aktuellen Fragen durch. Dazu kommen insgesamt 465 Auslandsmitglieder. Die NAS gibt mit den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) eines der international renommiertesten Fachjournale heraus.

Viel geehrt

Lutz, am 10. Dezember 1956 in Rom geboren, leitet seit 1994 das „World Population Program“ am Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien, ist seit 2002 Direktor des Instituts für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) sowie Professor für Sozialstatistik an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien. Nach der Verleihung des Wittgenstein-Preises 2010, des höchsten österreichischen Wissenschaftsförderungspreises, hat er die Forschungskompetenzen seiner drei Funktionen unter dem Dach des „Wittgenstein Centre for Demography and Human Capital“ gebündelt.

Mit seiner Arbeit war er maßgeblich daran beteiligt, dass die Bildung als dritte demographische Dimension neben Alter und Geschlecht berücksichtigt wird, ihren Einfluss auf verschiedenste soziale und wirtschaftliche Aspekte hat er in zahlreichen Studien nachgewiesen. Erst Ende April wurde Lutz mit dem alle zwei Jahre von der Population Association of America vergebenen „Mindel C. Sheps Award“ geehrt, einer der höchsten Auszeichnungen in der Bevölkerungswissenschaft.

science.ORF.at/APA

Mehr zum Thema: