Nicht einmal Rabenmütter sind „Rabenmütter“

Zum Muttertag hätten auch Jungtiere Anlass, ihren fürsorglichen Mamas etwas zu schenken. „Die Aufzucht der Nachkommen ist für die Art überlebenswichtig, entsprechend hohe Opfer bringen viele Tiermütter“, sagt ein Artenschutzexperte des WWF.

Selbst Vorurteile geraten ins Wanken. Denn auch Rabenmütter kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs. Zwar erscheinen ihre Jungen nach Verlassen des Nests oft unbeholfen und allein. In Wirklichkeit aber füttern die Vögel - inklusive Rabenvater - ihre Sprösslinge noch einige Wochen lang und schützen sie vor Feinden. Es gebe aber noch mehr Beispiele.

Mama mit spitzen Zähnen

Hinter finster-lauernden Blicken verbergen sich sehr liebevolle Krokodilmütter. Viele Riesenechsen bewachen ihre im Sand vergrabenen Eier hartnäckig, um sie vor Räubern zu schützen.

Krokodil im Wasser

Brian Cassey/AAP/epa/dpa

Krokodil im Wasser

Sobald ein Junges von innen an die Schale klopft, hilft ihm Mama Kroko ganz vorsichtig aus dem Ei. Danach trägt sie das Jungtier im Maul bis ins Wasser. Krokodilmütter achten penibel darauf, dass ihre spitzen Zähne den Nachwuchs dabei nicht verletzen.

Alle Arme voll zu tun

Auch Oktopus-Weibchen kümmern sich aufopferungsvoll um ihr Gelege. Während der Brutzeit befächern sie ihre Eier stets mit frischem Wasser. Sie gehen fast nie auf Nahrungssuche, um die Brut nicht allein zu lassen. Eierräuber wie Krebse schlagen sie heldenmutig in die Flucht. Erst wenn die Nachkommen schlüpfen, verlassen die Weibchen ihr Versteck - oft, um vor Erschöpfung zu sterben.

Eine besonders hingebungsvolle Oktopus-Mutter entdeckten Forscher 2007 vor der kalifornischen Küste: Sie bewachte ihre Bruthöhle vier Jahre lang. Vermutlich hatten die kalten Temperaturen in der Tiefsee die Brutzeit verlängert. Normal sind wenige Monate.

Spinnentaxi

Während der Brutzeit hat die Wolfsspinne ihren Nachwuchs mit allen acht Augen stets im Blick. Sie schleppt die Eier in einem Kokon mit sich herum. Nach dem Schlüpfen klettern die Spinnchen auf ihren Rücken und halten sich an Mamas Haaren fest.

Um die Sprösslinge keiner Gefahr auszusetzen, gehen Wolfsspinnen nicht jagen und fasten acht Tag lang. Ihre Jungen füttern sie mit dem Dotter der geplatzten Eier.

Langzeitmütter

Tigerweibchen sind alleinerziehend. Über ein Jahr lang gehen sie jagen, um ihre Jungen durchzufüttern. Gorillamütter bekommen nur alle fünf Jahre ein Baby, weil die Jungen nur langsam heranwachsen und permanent Hilfe benötigen.

Elefantenfamilie in Schönbrunn

APA/LISI NIESNER

Elefantenfamilie in Schönbrunn

Ungeschlagen bleiben Elefantenmütter. Ihre Fürsorge dauert ein Leben lang, weil sie noch ihre erwachsenen Töchtern beim Aufziehen der Enkel unterstützen.

science.ORF.at/dpa

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