Zauberpilze könnten starke Depressionen lindern

Zauberpilze könnten laut britischen Forschern eine Hilfe für schwer depressive Patienten sein. In einer kleinen Pilotstudie mit zwölf Patienten wurde der Einsatz von Psilocybin, dem Wirkstoff von „Magic Mushrooms“, getestet.

In der Untersuchung sei der Wirkstoff sicher und verträglich gewesen, erklärten die Wissenschaftler am Dienstag. Bei allen Patienten habe sich die Depression über einen Zeitraum von mindestens drei Wochen etwas verbessert. Sieben von ihnen hätten noch nach drei Monaten eine positive Reaktion gezeigt.

Es handelte sich dabei aber um eine Ministudie, die keine Wirksamkeit statistisch belegen kann. Sie wurde in „Lancet Psychiatry“ publiziert. „Magic Mushrooms“ stehen genauso im Verdacht, bei bestimmten Personen Psychosen auszulösen. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Behandlung von Depressionen sind auch sehr stark durch Placebo-Effekte mitbestimmt. Für den Nachweis einer Wirksamkeit benötigt man Studien mit Hunderten bis Tausenden Probanden.

“Pilze nicht selber sammeln“

Der Wissenschaftler Robin Carhart-Harris, der die Studie am Londoner Imperial College leitet, bezeichnete die Ergebnisse als eindrucksvoll, warnte aber auch: „Ich möchte nicht, dass die Leute jetzt denken, dass ihre Depressionen behandeln können, indem sie ihre eigenen Zauberpilze sammeln. Dieser Ansatz könnte riskant sein.“ Man befinde sich mit diesen Ergebnissen noch ganz am Anfang.

Die Patienten erhielten Psilocybin-Kapseln in zwei Sitzungen mit einem Abstand von sieben Tagen. Die sechs Frauen und sechs Männer zwischen 30 und 64, bei denen eine behandlungsresistente Depression diagnostiziert worden sei, seien umfassend untersucht worden, bevor sie an der Studie hätten teilnehmen dürfen. Zudem seien sie während und nach der Einnahme beobachtet worden.

science.ORF.at/APA/Reuters

Mehr zu dem Thema: