Wertvolle Manganknollenfelder im Pazifik entdeckt

Bei einer Expedition im Zentralpazifik haben deutsche Forscher in 4.000 Metern Wassertiefe ein Gebiet mit wertvollen Manganknollen entdeckt. Es gebe weitere vielversprechende Felder mit den metallhaltigen Knollen, berichten sie. Ein Abbau ist aber noch in weiter Ferne.

Denn ein Abbau der Manganknollen ist für Expeditionsleiter Carsten Rühlemann von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) erst in fünf bis zehn Jahren realistisch: Zunächst müssten Technik und Abbauverfahren weiter entwickelt werden.

Heikler Abbau

Die Metalle Nickel, Kupfer und Kobalt machen rund drei Prozent der kartoffelähnlichen Knollenmasse aus. Der Hauptbestandteil Mangan ist wirtschaftlich weniger interessant. Weltweit arbeiten Wissenschaftler an Tauchrobotern, die eines Tages Rohstoffe möglichst schonend vom Boden der Tiefsee einsammeln sollen.

Die Forscher untersuchten auch Auswirkungen auf die Umwelt bei einer späteren Ausbeutung. Nach einem 2006 geschlossenen Vertrag mit der Internationalen Meeresbodenbehörde muss die BGR strenge Umweltauflagen einhalten. Dazu gehört auch eine Bestandsaufnahme von Bodenlebewesen. Genanalysen von mitgebrachten Proben sollen den Artenreichtum und das Verbreitungsgebiet der Tierwelt in den ausgedehnten Knollenfeldern dokumentieren.

Ds BGR-Forschungsteam beim Einholen der Manganknollen.

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Das Forschungsteam beim Einholen der Manganknollen

Für die sechswöchige Expedition hatte das BGR-Team das US-amerikanische Forschungsschiff „Kilo Moana“ gechartert und ein neu konstruiertes Echolot zur Kartierung des Meeresbodens eingesetzt. Daneben machte ein Videoschlitten Aufnahmen der knollenreichen Areale. Das untersuchte Gebiet umfasste rund 200 Quadratkilometer.

science.ORF.at/dpa

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