„Elektrische Schokolade“ hat weniger Fett

Schokolade soll sehr gesund sein, allerdings nur in Maßen. Denn sie enthält neben Zucker auch sehr viel Fett. Es verleiht der begehrten Süßigkeit seine cremige Konsistenz. Diese zu bewahren und gleichzeitig das Fett zu reduzieren ist Forschern nun mit einem physikalischen Trick gelungen.

Damit aus Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker und anderen Zutaten zartschmelzende Schokolade wird, muss die Masse gewalzt, leicht erwärmt und lang gerührt werden. Aus festen und flüssigen Bestandteile entsteht so ein homogener Brei, der dann in Tafeln gepresst wird.

Unverzichtbares Fett?

Das gelingt allerdings nur bei einem ausreichend hohen Fettanteil, um die 40 Prozent sind es im Durchschnitt. Das beliebte Genussmittel - das unzähligen Studien zufolge zwar einige sehr gesunde Inhaltsstoffe enthält - hat dadurch leider auch sehr viele Kalorien.

Versuche, den Fettanteil zu senken, waren bisher kaum erfolgreich. Wird weniger Fett verwendet, wird die Masse schnell zu zäh und verklumpt. Die Forscher um Rongjia Tao von der Temple University in Philadelphia scheinen nun einen Weg gefunden zu haben, dieses mechanische Problem zu lösen.

Im Fluss halten

Mit Hilfe eines elektrischen Feldes in Flussrichtung der erwärmten Schokolade zwingen die Physiker die festen Kakaopartikel in eine kettenähnliche Anordnung, die die Beschaffenheit des Schokobreis günstig beeinflusst. Anders ausgedrückt: Er wird flüssiger und klumpt nicht.

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Darüber berichtet auch Wissen aktuell am 21.6. um 13:55.

Laut den Forschern ließ sich der Fettgehalt einer getesteten Schokolade mit einem elektrischen Feld von 1.600 Volt/cm um mehr als 10 Prozent reduzieren, ohne dass die Qualität des Produkts darunter leidet. Der zusätzliche Stromverbrauch ist laut den Forschern übrigens sehr gering.

Die so behandelte Schokolade schmecke auch sehr gut, schreiben die Autoren abschließend. Manche meinen demnach sogar, sie hätte ein stärkeres Kakaoaroma als fettreiche Produkte. Was man vielleicht dazu sagen sollte: Finanziert wurde die Studie unter anderem von einem bekannten internationalen Schokoladeproduzenten.

Eva Obermüller, science.ORF.at

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