„Schluss mit dem unendlichen Konsum“

Seit den 60er-Jahren warnt der Club of Rome vor den negativen Folgen der wirtschaftlichen Wachstumsversessenheit. So auch in seinem jüngsten Bericht: Seine Vorschläge zur Rettung der Welt sind radikal.

Der neueste Report des Club of Rome wurde heute von den beiden Zukunftsforschern Jorgen Randers und Graeme Maxton in Berlin vorgestellt, dieser wie zu erwarten mit programmatischem Titel: „Ein Prozent ist genug. Mit wenig Wachstum soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und Klimawandel bekämpfen.“

Totalumbau der Gesellschaft

Sendungshinweis

Über dieses Thema berichtet heute auch „Wissen aktuell“, 13.9., 13.55 Uhr.

Die Vorschläge der Autoren brechen mit einigen Tabus der politischen Tradition. Als da wären: eine schrittweise Anhebung der Erbschaftsteuer auf bis zu 100 Prozent; die Zahlung einer Prämie für Kinderlosigkeit; sowie eine Erhöhung des Pensionseintrittsalters auf 70 Jahre. Zu den von Randers und Maxton favorisierten Maßnahmen gehört auch die Erhebung höherer Steuern auf ungesunde Produkte und fossile Brennstoffe. Sie fordern eine Abkehr vom Freihandel, vom „unendlichen Konsum“ und von der „marktradikalen Ideologie“.

Die Präsidenten des Club of Rome, Ernst Ulrich von Weizsäcker und Anders Wijkman, sehen in dem Bericht „eine Vielzahl guter Ansätze“. Sie warnen: „Viel Zeit bleibt unserer Welt nicht mehr, um ihre Hochgeschwindigkeitsfahrt zu beenden!...Die Mauer kommt näher...“

Randers ist Vize-Generaldirektor der Naturschutzorganisation WWF International und einer der Autoren des Bestsellers „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972. Maxton ist Generalsekretär des Club of Rome, der sich für eine nachhaltige Entwicklung und den Schutz des Planeten einsetzt.

science.ORF.at/dpa

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