Naturwissenschaftler verdienen am besten

3.800 Euro brutto verdient ein Pharmazieabsolvent, ein Geisteswissenschaftler 2.300 Euro. Ein Studienabschluss sorgt nach wie vor für ein hohes Einstiegsgehalt, wie eine Studie der Uni Wien zeigt. Die besten Chancen haben Naturwissenschaftler und Techniker.

Das zeigt das von der Uni Wien zusammen mit der Statistik Austria erstellte neue „AbsolventInnen-Tracking“. Besonders stark gesucht seien Personen, die ein Studium im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) abgeschlossen haben.

Für das „AbsolventInnen-Tracking“ wurden mehr als 43.000 Absolventen der größten österreichischen Universität herangezogen, die auf den österreichischen Arbeitsmarkt eingestiegen sind. Als Beobachtungszeitraum wurden die zwölf Jahre zwischen 2003 und 2014 gewählt, analysiert wurden die ersten fünf Jahre der jeweiligen Erwerbskarriere auf Basis der Sozialversicherungsdaten.

Erheblich weniger arbeitslose Akademiker

Generell sind im Vergleich zur allgemeinen Arbeitslosenrate von 8,3 Prozent Akademiker mit vier Prozent seltener von Arbeitslosigkeit betroffen. Auch die Suchdauer ist geringer. Absolventen der Uni Wien suchten im Median nur 2,9 Monate bis zum ersten Job. Bei Informatikern, Wirtschaftsinformatikern, Meteorologen, Geophysikern, Pharmazeuten und Statistikern dauerte es sogar nur einen Monat bzw. kürzer bis zur ersten Stelle.

Mit fast eineinhalb Jahren war die Dauer der Erstbeschäftigung gegenüber einer Vorgängerstudie dabei stabil geblieben. Zweieinhalb Jahre oder länger bleiben Meteorologen, Informatiker, Chemiker und Physiker ihrem ersten Arbeitgeber treu.

Großer Teil angestellt

Mehr als zwei Drittel der Absolventen befanden sich nach Studienabschluss in einem unselbstständigen Beschäftigungsverhältnis. Fünf Jahre nach dem Studienende wuchs dieser Anteil dann auf rund 90 Prozent. Der Anteil der geringfügig Beschäftigten sank demgegenüber von 17 Prozent zum Abschluss auf drei Prozent fünf Jahre danach. Selbstständig waren fünf Prozent der Absolventen - am häufigsten Sportwissenschaftler, Übersetzer und Dolmetscher.

Gehaltstechnisch erreichten die Absolventen ein Jahr nach ihrem Abschluss ein monatliches Medianeinkommen von knapp über 2.000 Euro brutto, das fünf Jahre danach auf knapp 2.900 Euro stieg. Verzerrt werden diese Daten allerdings durch Teilzeitbeschäftigungen, da das Ausmaß der Beschäftigung in den Hauptverbandsdaten nicht berücksichtigt ist.

Frauen verdienen weniger

Topverdiener waren Pharmazieabsolventen: Sie kamen drei Jahre nach ihrem Abschluss auf ein monatliches Medianeinkommen von knapp 3.800 Euro brutto. Es folgten Absolventen der Chemie (rund 3.450 Euro), Informatik und Mathematik (je 3.400), Physik (3.500), Betriebswirtschaft (3.200) und Rechtswissenschaften (2.900). Nach fünf Jahren sah es etwas anders aus: Dann lagen die Informatiker und Pharmazeuten ex aequo an der Spitze (3.800), gefolgt von den Betriebswirten (3.650), Physikern und Chemikern (je 3.550), Mathematikern (3.500) und Juristen (3.450).

Lehramtsabsolventen kamen nach fünf Jahren auf etwa 3.000 Euro im Monat, Theologen auf etwas über, Sozialwissenschaftler auf etwas unter 2.500 Euro. Am unteren Ende fanden sich die Geisteswissenschaftler mit etwa 2.300 Euro. Absolventinnen suchten in der Regel länger nach einem Job und verdienten weniger. Der Grund dafür waren vor allem die Studienpräferenzen: Frauen studierten überdurchschnittlich häufiger jene Studienrichtungen, in denen die Jobsuchdauer nach dem Abschluss länger und das Einkommen geringer ist.

science.ORF.at/APA

Mehr zum Thema: