Neue Rekordmenge von CO2 in der Atmosphäre

Neuer Rekord an Treibhausgasen in der Atmosphäre: Die 2015 erstmals erreichte CO2-Konzentration von 400 ppm (parts per million, Teilchen pro Million) wird heuer zum weltweiten Durchschnittswert – und ihre Folgen sehr lange anhalten.

Das geht aus dem Treibhausgasbericht hervor, den die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Montag in Genf vorstellte.

El Niño verstärkte die Folgen

Wurde die symbolische Grenze von 400ppm Kohlendioxid in der Atmosphäre im Vorjahr nur in bestimmten Monaten und in bestimmten Gegenden überschritten, so dürfte dies 2016 im globalen Durchschnitt der Fall sein – eine Rekordkonzentration, unter der noch viele Generationen zu leiden haben, so die UNO-Experten.

Die Folgen des CO2-Ausstoßes in die Erdatmosphäre seien 2015 sowie in weiten Teilen dieses Jahres durch das erneute Auftauchen des Klimaphänomens El Niño verstärkt worden. Dadurch verursachte Dürren in tropischen Regionen hätten die Fähigkeit von Wäldern, Pflanzen und Ozeanen zur CO2-Aufnahme verringert.

Pariser Optimismus auch in Marrakesch?

Mit den Beschlüssen der Weltklimakonferenz in Paris habe das Jahr 2015 im Kampf zur Begrenzung der Erderwärmung „eine neue Ära des Optimismus eingeläutet“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. „Zugleich geht es durch die Feststellung einer neuen Ära des realen Klimawandels mit rekordhohen Treibhausgaskonzentrationen in die Geschichte ein.“ Nach der Pariser Vereinbarung soll die Erderwärmung klar unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt werden.

Seit der Industrialisierung produziert der Mensch mehr Kohlendioxid und andere Treibhausgase als die Natur wieder aufnehmen kann. CO2 entsteht vor allem bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Öl, Kohle und Gas. Es trägt zu etwa 76 Prozent zum Treibhauseffekt bei.

Am 7. November beginnt in Marrakesch die UNO-Klimakonferenz, die erste nach der Ratifizierung des Pariser Weltklimapakts. Auf EU-Ebene wird dann debattiert, wie die von der Gemeinschaft zugesagte Minderung der Treibhausgase auf die 28 Staaten verteilt wird.

science.ORF.at/dpa

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