Fünf ausgezeichnete Projekte

Montagabend wurde in Wien der "Österreichische Klimaschutzpreis 2016“ vergeben. ORF und Umweltministerium zeichneten fünf Projekte aus, die zeigen, wie Klimaschutz im Alltag möglich ist.

Aus 173 eingereichten Projekten wählte eine Fachjury heuer 16 Projekte aus, die sich der Publikumswertung stellten. Die Stimmabgabe für das Lieblingsprojekt erfolgte über Telefon, Website und Facebook. Mehr als 33.000 gültige Stimmen wurden abgegeben, gestern Abend wurden die Sieger bei einer Gala gekürt.

Biobauernhof aus der Steiermark

In der Kategorie „Landwirtschaft“ wurde der Labonca Biohof im steirischen Burgau ausgezeichnet. Denn: Was wir essen, hat Einfluss auf das Klima - zum Beispiel weil Kühe bei der Verdauung Methan erzeugen, auch Dünger wirkt aufs Klima oder wenn fürs Futter Wälder gerodet werden, wenn Futter oder Fleisch transportiert werden, etc.

Der „Labonca Biohof“ geht andere Wege: So leben die Schweine, Hühner und Rinder im Freiland - und das schont das Klima, schildert Norbert Hackl vom Biohof im Ö1 Frühjournal: „Die Freiland-Haltung verbraucht keine Energie - zum Beispiel für Klimageräte im Stall, die heizen oder kühlen. Wir brauchen auch keine Gülle oder Jauche ausbringen, die Arbeit erledigen die Schweine quasi selber.“

Zu fressen gibt es Biogetreide; so viel Fleisch wie möglich wird ohne langen Transport in der Region verkauft; der Strom für den Biohof stammt von einer Photovoltaikanlage.

Die Preisträger und Preisträgerinnen des Klimaschutzpreises

ORF/Thomas Jantzen

Die Preisträger und Preisträgerinnen

Mini-Photovoltaikanlage für den Haushalt

In der Kategorie „Tägliches Leben“ wurde eine Erfindung zur Stromerzeugung ausgezeichnet: „Jede und jeder, der eine Terrasse oder einen Balkon hat, die die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen [Anm. wie z.B. nicht nach Norden ausgerichtet], soll selbst Strom erzeugen können“, schildert Lukas Stühlinger von der Ökostrom AG.

Sendungshinweise

Über den Klimaschutzpreis berichten auch die Ö1 Journale, 15.11., 8 Uhr, Wissen aktuell, 15.11., 13.55 Uhr sowie „heute konkret spezial“ am 17. 11, um 22:55 Uhr in ORF 2. ORF III zeigt die Highlights der Gala am 18. 11 um 13:30 Uhr.

Dazu wurde eine Mini-Photovoltaikanlage entwickelt - so groß wie ein Flatscreen; das Paneel kann aufs Balkongeländer der Mietwohnung gehängt werden oder als Gartentischplatte genutzt werden. Der Strom kann dann über eine normale Steckdose ins Hausnetz eingespeist werden und man kann so viel Strom erzeugen, dass man zum Beispiel eine Ladung Wäsche waschen kann.

Drei weitere Auszeichnungen

Die weiteren Sieger des „Österreichischen Klimaschutzpreises“ 2016 von ORF und Umweltministerium sind:

  • in der Kategorie „Gemeinden & Regionen“ der Lösshof in Niederösterreich - eine revitalisierte Anlage mit Wohnungen, Wirtshaus und eigenem Nahwärmenetz, das auch einige umliegende Gebäude mit Wärme aus Hackschnitzeln und Strom aus drei Photovoltaikanlagen versorgt;
  • in der Kategorie „Betriebe“ die VBV Vorsorgekasse AG, die Geld in Projekte mit besonders kleinem ökologischen Fußabdruck investiert (z.B. nicht mehr in Unternehmen, deren Einnahmen zu mehr als fünf Prozent aus dem Kohleabbau stammen);
  • in der Kategorie „Unternehmen Energiewende“ der Büromöbelhersteller hali aus Eferding, dessen für die Produktion eingesetztes Holz aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt und das seit 2005 47 Prozent CO2-Emissionen eingespart hat.

science.ORF.at/Ö1 Wissenschaft