Babys erinnern sich an Musik im Mutterbauch

Erstaunlich: Säuglinge erinnern sich an Kinderlieder, die ihnen die Mutter während der Schwangerschaft vorgesungen hat. Das zeigt eine Studie von Salzburger Wissenschaftlern.

Manuel Schabus, Kognitionsforscher von der Universität Salzburg, führte für seine letzte Studie folgenden Versuch durch:

Er bat 30 Schwangere zwei Kinderlieder zu singen („Bi-Ba-Butzemann“ und „Schlafe, mein Kindchen“) und übergab ihnen die Aufnahme als CD - mit der Bitte, sie mögen die Lieder ab der 34. Schwangerschaftswoche zwei Mal täglich auf der hauseigenen Musikanlage abspielen.

Gehirnwellen schwingen mit

Zwei bzw. fünf Wochen nach der Geburt kamen die Mütter dann mit ihren Babys ins Labor. Schabus spielte die Lieder erneut ab - diesmal allerdings nicht nur in der von der Mutter gesungenen Variante, sondern auch zu Kontrollzwecken von einer anderen Frau.

EEG-Messungen zeigen: Die Gehirnwellen der Babys passten sich an die Schwingungen der Sprache an. „Die Täler und Berge der beiden Schwingungen überlappen sich, das Gehirn versucht offensichtlich, in einer ähnlichen Weise wie die Sprache zu schwingen und damit die Silben unterteilen zu können“, erklärt Schabus.

Diese Koppelung könnte das Sprachverstehen erleichtern, jedenfalls war sie intensiver, wenn die Lieder von der Mutter gesungen wurden - und nicht von einer anderen Frau. Der Schluss daraus: Die Babys können sich - wenn auch nicht bewusst - an das erinnern, was sie im Mutterbauch gehört haben.

science.ORF.at/APA

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