Rauchen und Co.: Man lebt nur einmal

Verfolgungsjagden, Folter, gefährliche Liebschaften: All das hat James Bond überlebt. Was ihn wirklich bedroht, ist aber das Rauchen und Trinken. Das berichten Forscher nun in einer – nicht nur – augenzwinkernden Studie.

Der seriöse Hintergrund: Zuseher und Zuseherinnen der enorm erfolgreichen Kinoreihe könnten sich ein Vorbild am Agenten seiner Majestät nehmen – und selbst zu Glimmstängel oder Martini-Glas greifen. Das jedenfalls befürchten der Gesundheitsökonom Nick Wilson von der Universität Otago im neuseeländischen Wellington und seine Kollegin Anne Tucker.

Die beiden haben 24 James-Bond-Streifen der britischen Filmproduktionsgesellschaft Eon auf den zur Schau gestellten Tabakkonsum untersucht.

Nach Rauchstopp wird nun Passivrauchen zum Problem

Auch wenn Bond, der noch in den 60er-Jahren in fünf von sechs Filmen selbst zum Glimmstängel griff, im Film „Stirb an einem anderen Tag“ (2002) seinen letzten aktiven Zug getan habe, müsse er weiter passiv viel inhalieren. Besonders gefährlich sei dabei die „Zigarette danach“ seiner Sexpartnerinnen, vor allem wenn der Aschenbecher auch noch auf der nackten Brust des Frauenschwarms abgestellt werde, schreiben Wilson und Tucker.

Zugegebenermaßen sei das Risiko aber nicht ganz so groß, da Bonds Amouren eher kurzlebiger Natur seien, räumen sie ein.

In nur einem einzigen Film – „Casino Royal“ von 2006 – habe es keine Bilder von Rauchern gegeben. Der Trend zu weniger Rauch stimmt die Forscher froh – sie zitieren deshalb auch einen Schurken aus „Man lebt nur zweimal“, der Bond per Röntgengerät nach Waffen untersuchte und ihm dabei nahelegte, „das Rauchen aufzugeben, Zigaretten sind sehr schlecht für ihre Brust.“

James Bond Darsteller Roger Moore, der 1972 einen Martini und eine Zigarre in der Hand hält

Associates Press

James-Bond-Darsteller Roger Moore 1972

Daniel Craig am trinkfreudigsten

Mehr als das Rauchen könne Bonds Lebenserwartung und Fitness für seine aufreibenden Jobs heute der Alkohol mindern: Mit seiner Vorliebe für Martinis und andere Getränke sowie seinem riskanten Lebensstil gehört der Agent eindeutig zu einer Risikogruppe, sind sich Experten einig.

Immerhin 15 Prozent seiner Sexpartnerinnen hätten versucht ihn zu töten, die Gewalt in den Filmen nehme laut einer 2013 veröffentlichten Studie ständig zu.

Nach einer weiteren, im Magazin „The Grocer“ veröffentlichten Studie verkörpert der aktuelle Bonddarsteller Daniel Craig zudem den bisher trinkfreudigsten Agenten der weltberühmten Reihe.

Er kommt demnach auf durchschnittlich 20 Drinks pro Film seit seinem Debüt in „Casino Royale“. Vorgänger Pierce Brosnan schenkte sich rund zwölfmal pro Film ein, Sean Connery elfmal, während Timothy Dalton sich „nur“ fünf Gläschen genehmigte.

science.ORF.at/APA/AFP

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