AAAS für Eingriff in menschliche DNA

Eine Expertenkommission der US-Akademie der Wissenschaften (AAAS) befürwortet Eingriffe in die DNA befruchteter menschlicher Eizellen und früher Embryonen. Und zwar, um schwere Erbkrankheiten zu verhindern, und nur „unter sehr strikter Kontrolle“.

Die internationalen Experten verweisen in einem neuen Bericht darauf, dass die Gentechnik-Methode CRISPR/Cas9, mit der sich DNA-Sequenzen schneller, billiger und zielgenauer verändern lassen, bereits genutzt werde. Diese „Gen-Schere“ habe zu einer „Explosion neuer Forschungsmöglichkeiten und potenzieller klinischer Anwendungen“ im Gesundheitsbereich geführt.

Der Bericht

“Human Genome Editing: Science, Ethics, and Governance”, The National Academy Press, 14.2.2017

Ethische Bedenken

Kritiker äußern angesichts solcher Methoden ethische Bedenken und die Furcht vor einer genetisch manipulierbaren Menschheit. Denn wenn die DNA in Keimzellen verändert wird, vererben sich die neuen Sequenzen an die nachfolgenden Generationen. In den USA gibt es keine Bundesmittel für genetische Manipulationen.

Großbritannien hatte im Februar 2016 erstmals die Genmanipulation an Embryonen im Rahmen eines Forschungsprogramms zu Fehlgeburten erlaubt. Mit Hilfe der CRISPR/Cas9-Methode sollten kranke Gene in der DNA bestimmt und gezielt ausgeschaltet werden.

Die gentechnische Veränderung von Embryonen zu therapeutischen Zwecken ist in Großbritannien nicht erlaubt. Erlaubt ist sie dagegen seit dem Jahr 2009 zu Forschungszwecken unter der Bedingung, dass die verwendeten Embryonen nach spätestens zwei Wochen vernichtet werden.

science.ORF.at/APA/dpa

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