Steinzeitmenschen malten wie Van Gogh
Auf Kalksteinblöcken aus der Steinzeit fanden Forscher Tierbilder, die ausschließlich mittels vieler einzelner Punkte gemalt wurden.
Dieser Stil erinnert den Forschern zufolge stark an den Pointillismus - eine Strömung der modernen Malerei, die ihre Blütezeit um das Jahr 1900 erlebte. Künstler setzten dabei viele kleine Punkte auf die Leinwand, um die Natur, Menschen und Alltagsszenen darzustellen.
Auerochse und Wollhaarmammut
„Wir kennen die Technik dieser modernen Künstler sehr gut“, erklärte der Anthropologe Randall White von der New York University, der die Forschungen seit 2014 leitet. „Jetzt können wir bestätigen, dass diese Form der Bildmalerei bereits in Europas frühester Kultur, dem Aurignacien, praktiziert wurde.“
R. Bourrillon
Whites Entdeckungen haben den bekannten Bestand alter Malereien im Südwesten Frankreichs in den vergangenen zehn Jahren um vierzig Prozent erweitert. Sein Team fand unter anderem 16 Kalksteinblöcke in den Felsüberhängen Abri Blanchard und Abri Cellier - nicht weit von der berühmten Höhle von Lascaux mit ihren Höhlenmalereien aus der archäologischen Kulturstufe Magdalenien.
Vor einigen Wochen hatte das Team mitgeteilt, eine Punktmalerei von einem Auerochsen oder einer Wildkuh gefunden zu haben. Nun kam eine Abbildung eines Wollhaarmammuts hinzu. Mit einer Radiokarbon-Datierung wurde das Alter der Malereien auf 38.000 Jahre geschätzt. Die Ergebnisse der Analyse haben die Forscher im Fachblatt „Quaternary International“ veröffentlicht.
science.ORF.at/dpa