Antarktische Temperaturrekorde überprüft

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat Temperaturrekorde in der Antarktis überprüft. Die nun offiziellen Werte sind ab sofort im Archiv der Extreme einsehbar.

Für die Antarktis-Region - alles südlich des 60. Breitengrades - gilt ab sofort der 30. Januar 1982 als Tag der höchsten Messung: plus 19,8 Grad, wie die WMO mitteilte. Die Messung erfolgte an der Signy-Forschungsstation auf der Signy-Insel. Als niedrigste gemessene Temperatur in der Antarktis - und auch weltweit - gilt eine Messung vom 21. Juli 1983: minus 89,2 Grad an der russischen Forschungsstation Wostok.

Starke Erwärmung

Ein paar WMO-Fakten zur Antarktis: Sie ist etwa 40-mal so groß wie Deutschland. Sie bindet in ihrer bis zu 4,8 Kilometer dicken Eisdecke 90 Prozent der weltweiten Trinkwasserreserven. Würde das alles schmelzen, stiege der Meeresspiegel um 60 Meter. Keine Region der Welt erwärmt sich so schnell wie das nordwestliche Stück der Antarktis nahe Südamerika: bereits fast drei Grad innerhalb von 50 Jahren. Die Gletscher an der Westküste schrumpfen seit 50 Jahren, allerdings besonders stark seit zwölf Jahren.

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass es schon größere Temperaturextreme in der antarktischen Region gab“, schreibt die WMO. Nur seien die eben nicht gemessen worden. Für das Klimatologie-Archiv seien solche verifizierten Werte wichtig, um Entwicklungen zu dokumentieren. Die WMO hat neben Höchst- und Tiefsttemperaturen unter anderem auch die dicksten Hagelkörner und den längsten Blitz dokumentiert.

science.ORF.at/APA/dpa

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