Millionen Kinder sterben durch Schmutz und Rauch

Umweltverschmutzung und unhygienische Verhältnisse können Kinder das Leben kosten: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben dadurch jährlich 1,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren - vor allem in Entwicklungsländern.

Das sei etwa jeder vierte Todesfall in diesem Alter, wie die WHO im März in Genf berichtete. Die tödlichen Gefahren lauern überall, etwa beim Einatmen von Rauch offener Feuerstellen sowie durch Luftverschmutzung, verseuchtes Wasser und fehlende Toiletten.

Kinder erkranken dadurch oft an Durchfall, Malaria und Lungenentzündung, was bei den Kleinen schnell lebensgefährlich ist. „Ihre noch wachsenden Organe, ihr Immunsystem, ihre kleinen Körper und Luftröhren - das alles macht die Kinder besonders anfällig für schmutzige Luft und dreckiges Wasser“, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan.

WHO fordert Maßnahmen

Die fünf bedeutendsten Todesursachen für kleine Kinder sind Infektionen der Atemwege, Durchfall, Komplikationen im ersten Lebensmonat durch schlechte Gesundheitsversorgung der schwangeren Mutter, Malaria und Unfälle wie Vergiftung, Ertrinken und Stürze.

Die WHO sieht großen Handlungsbedarf: Familien in armen Ländern brauchen eine Möglichkeit zum Kochen und Heizen ohne Rauch, Schulen benötigen gute Toiletten und Gesundheitsstationen sauberes Wasser sowie zuverlässig Strom. Städte benötigen mehr Grünflächen und sichere Radwege, der öffentliche Verkehr sollte weniger Emissionen produzieren, und die Industrie müsse den Einsatz von Chemikalien zurückfahren und giftige Abfälle besser entsorgen.

science.ORF.at/dpa

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