Nachthimmel: Jupiter in Bestform

Wer schon immer den Jupiter sehen wollte, hat in den kommenden Nächten gute Gelegenheit dazu. Der Planet ist besonders nah und wird daher gut zu sehen sein - sofern das Wetter mitspielt.

Derzeit ist Jupiter das hellste Gestirn bis am Morgenhimmel Venus im Osten erscheint. Am Freitag steht Jupiter im Sternbild Jungfrau der Sonne genau gegenüber - der Fachmann spricht von Opposition.

Und er ist dieser Tage der Erde besonders nah: Bis auf 666 Millionen Kilometer nähert er sich uns. Eine besondere Konstellation ergibt sich dann kommende Woche: Am Dienstag (11. April) wird der Jupiter in der Nähe des Vollmonds zu sehen sein.

Monde sichtbar

Am Abend erscheint der Riesenplanet derzeit zunächst als auffällig heller Lichtpunkt im Südosten. Um Mitternacht erreicht er über dem Südhorizont seine höchste Position und geht morgens zu Tagesanbruch im Südwesten unter. Mit dem Fernglas lassen sich sogar die größten Monde des Jupiter - Io, Europa, Ganymed und Callisto - erspähen.

Jupiter ist rund zwölf Jahre unterwegs, um einmal die Sonne zu umrunden. Er ist der größte und massereichste Planet unseres Sonnensystems. 318 Mal schwerer als die Erde ist er und übertrifft mit 142.800 Kilometer Äquatordurchmesser den Erddurchmesser um das Elffache. Rund 1.300 Erdkugeln hätten im riesigen Gasleib des Jupiterglobus Platz.

Platt durch schnelle Drehung

Der Planet dreht sich sehr schnell um seine Achse. Ein Jupitertag dauert nur knapp zehn Stunden. Wegen seiner raschen Rotation ist der Riesenplanet stark abgeplattet. In der dichten Atmosphäre, die hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht, sind parallele Wolkenstreifen und Bänder zu erkennen: Der Anblick von Jupiter in einem Teleskop erinnert an ein bemaltes Osterei.

Auch Methan, Ammoniak und sonstige Kohlenwasserstoffe wurden in der Jupiterluft nachgewiesen, ebenfalls Phosphin, was den berühmten Knoblauchduft bewirkt. Auf dem Planeten tobt seit Jahrhunderten ein gewaltiger Sturm. Der als „Großer Roter Fleck“ bekannte Sturmwirbel ist auf Aufnahmen der Planetenoberfläche deutlich zu sehen. Zudem wurde ein deutlich kleinerer und jüngerer Sturm ausgemacht: der „Rote Fleck Junior“.

science.ORF.at/dpa

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