Junge HIV-Patienten leben fast so lang wie Gesunde

Dank moderner Medikamente haben HIV-Patienten einer Studie zufolge inzwischen eine fast so hohe Lebenserwartung wie gesunde Menschen. Ein 20-Jähriger, der nach 2008 mit einer HIV-Behandlung begonnen hat, kann statistisch gesehen 78 Jahre alt werden.

Insgesamt verlängerte sich die Lebensspanne der nach 2008 behandelten Aids-Kranken demnach um zehn Jahre. An der Immunschwächekrankheit leidende Menschen, die ihre Behandlung zu diesem Zeitpunkt oder später begonnen haben, leben laut der in „The Lancet HIV“ veröffentlichten Studie länger und gesünder. Dies liegt zum einen daran, dass moderne Medikamente weniger Nebenwirkungen haben, zum anderen daran, dass es heute mehr Behandlungsmöglichkeiten für HIV-Infizierte mit Resistenzen gibt. Zudem könnten parallel auftretende Probleme wie Herzkrankheiten, Hepatitis C und Krebs besser behandelt werden.

Für die Studie werteten die Forscher der britischen Universität Bristol Daten von mehr als 80.000 HIV-Patienten aus Europa und den USA aus. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse seien wichtig, um Risikopersonen zu Aids-Tests zu ermutigen, so die Wissenschaftler. Infizierte könnten zudem besser überzeugt werden, sofort eine antiretrovirale Therapie zu beginnen. Auch könne die gestiegene Lebenserwartung dazu beitragen, dass HIV-Kranke weniger stigmatisiert werden und bessere Jobchancen haben, hieß es in der Studie.

science.ORF.at/APA

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