Aslan-Studie: Uni Wien für externe Prüfung

Die Universität Wien hat die Vorerhebung zur umstrittenen Kindergartenstudie von Ednan Aslan abgeschlossen. Inhaltlich hält sich die größte Uni des Landes bedeckt - und spielt den Ball weiter.

Die erste Sichtung hatte die Ombudsstelle zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis der Uni Wien vorgenommen. Sie empfiehlt nun eine externe Prüfung durch die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI).

Dabei soll geklärt werden, ob sich Studienautor Ednan Aslan durch den Auftraggeber - das Außenministerium - beeinflussen ließ. Die Hauptfrage lautet: Ließ Aslan zu, dass der Text ohne Hinzufügung neuer empirischer Befunde zugespitzt wurde?

Noch kein Urteil

Die Ombudsstelle konnte sich in dieser Frage zu keiner Entscheidung durchringen. Zitat aus einer Mitteilung der Uni Wien: Es sei „nicht nachvollziehbar geklärt, wie einige einschneidende Veränderungen der im Endbericht festgehaltenen Dateninterpretationen vorgenommen werden konnten, ohne die Grenzen guter wissenschaftlicher Praxis zu übertreten“. Der Studienautor habe betont, dass er jede Umformulierung nachvollziehen und begründen könne.

Rektor Heinz Engl folgte dem Vorschlag der Ombudsstelle und hat den Fall nun der OeAWI übergeben - „um den Anschein der Befangenheit von vornherein auszuschließen“, so Engl.

Politisch brisanter Fall

„Dies erscheint zur öffentlichen Wahrung völliger Unparteilichkeit der Universität Wien in der notwendigen Untersuchung des Falls unter den gegebenen Umständen der politischen, medialen und gesellschaftlichen Aufmerksamkeit und Brisanz notwendig“, heißt es in der Mitteilung. Ednan Aslan habe das Recht auf eine objektive Prüfung.

Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität wurde 2008 als ein Verein von österreichischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Förderorganisationen gegründet.

Ihre Aufgabe ist es, Vorwürfe wissenschaftlichen Fehlverhaltens zu untersuchen, die Schwere des Verstoßes zu bewerten und allenfalls Vorschläge für nachfolgende Maßnahmen zu unterbreiten. Geprüft wird dies durch eine unabhängige Kommission, die mit hochkarätigen ausländischen Wissenschaftlern besetzt ist.

science.ORF.at/APA

Mehr zu diesem Thema: