Ein Hund hält im Alter fit

Ein Hund hält ältere Menschen fit. Wie eine britische Studie ergab, sind Hundebesitzer viel aktiver als ihre hundelosen Altersgenossen. Im Schnitt sitzen sie um 30 Minuten weniger, und das bei jedem Wetter.

Im Alter baut der Mensch ab, mit regelmäßiger Bewegung kann man sich aber körperlich wie geistig fit halten und altersbedingte Krankheiten vorbeugen. Allerdings fällt es vielen Menschen mit zunehmendem Lebensalter immer schwerer, entsprechend aktiv zu bleiben. Laut den Forschern um Andy Jones von der University of East Anglia schafft in Großbritannien weniger als die Hälfte der älteren Personen ein wöchentliches Mindestpensum von 150 Minuten an moderater Bewegung. In ihrer Studie haben die Forscher nun empirisch untersucht, ob ein Hund vielleicht helfen könnte.

Mehr als 3.000 Menschen zwischen 49 und 91 Jahren mussten dafür sieben Tage lang einen Schrittzähler tragen. Ein Fünftel der Teilnehmer besaß einen Hund, von denen wiederum zwei Drittel regelmäßig, d.h. täglich, mit ihrem Vierbeiner spazieren gingen. Außerdem wurde das Wetter im selben Zeitraum erfasst, denn - so die Forscher - bei unwirtlichen Bedingungen können sich viele ältere Menschen noch weniger überwinden, aktiv zu werden.

Motiviert bei jedem Wetter

Im Durchschnitt saßen die Probanden elf Stunden pro Tag. Wenn die Tage kurz oder kalt waren und wenn es regnete, waren alle fauler, auch die Hundebesitzer. Aber: Jene, die regelmäßig Gassi gehen, ließen sich von den misslichen Umständen viel weniger beeindrucken.

Im Schnitt waren die aktiven Hundebesitzern täglich um 30 Minuten länger auf den Beinen als die hundelosen Teilnehmer. Schlechtes Wetter machte den Unterschied besonders deutlich: „Die aktiven Hundebesitzer verbrachten an den kältesten, nassesten und dunkelsten Tag weniger Zeit im Sitzen als die anderen Probanden an sonnigen und warmen Tagen“, so Jones in einer Aussendung.

Laut den Forschern müsse sich jetzt nicht jeder Mensch ab 50 einen Hund zulegen, aber die Ergebnisse würden einen Denkanstoß liefern, wie man die Aktivität bei älteren Personen besser fördern könnte. Normalerweise versuche man den Leuten klarzumachen, wie gut und wichtig die Bewegung für sie selbst sei. Ein Hund sei aber ein äußerer Anreiz. Vielleicht sollte man bei Gesundheitsappellen weniger den eigenen Nutzen betonen, sondern für externe Motive sorgen, etwa durch organisierte Gruppenspaziergänge - mit oder ohne Hund.

Eva Obermüller, science.ORF.at

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