Riesen-Eisberg kommt nicht vom Fleck

Der vor einem Monat in der Westantarktis abgebrochene Eisberg A68 hat sich bisher kaum von der Stelle bewegt. Bisher hat die Strömung noch keine Angriffsfläche gefunden, um den Giganten fortzutreiben.

„Im Moment scheint er nicht richtig wegzukommen“, sagt Daniela Jansen, Glaziologin am deutschen Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. A68 ist einer der größten Eisberge, die je beobachtet wurden. Er wiegt laut AWI mehr als eine Gigatonne (eine Milliarde Tonnen) und hat eine Fläche von 5.800 Quadratkilometern.

Satellitenbild: Eisberg A68

Distribution Airbus DS / AFP

A68 im Juli 2017.

Der Eisberg wackle in der Bucht im Larsen-C-Schelfeis hin und her, die durch seine Ablösung in der Zeit von 10. bis 12. Juli entstanden war, sagte Jansen.

Durch Meereis fixiert

Dabei habe sich der Koloss bereits ein bisschen gedreht, sodass sich der Spalt zur Schelfeiskante in Richtung Süden schon verbreitert habe. Schelfeis schwimmt auf dem Meer, wird von Gletschern gespeist und wächst immer weiter ins Meer, bis Teile abbrechen.

Die Wissenschaftlerin rechnet nun damit, dass sich an der Position des Eisbergs erst im antarktischen Sommer etwas ändern wird. Nun, während des Winters, drücke zu viel Meereis gegen den Giganten. Im Sommer verziehe sich das zu Eis gefrorene Meerwasser vor der Küste.

science.ORF.at/dpa

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