HPV: Neunfachimpfstoff schützt effizient

Ein 2015 zugelassener Impfstoff gegen neun Untertypen des HPV-Virus hat in einer Langzeitstudie bei jungen Frauen nachhaltige Wirkung bewiesen. Er könnte 90 Prozent aller vom Humanen Papillomavirus ausgelösten Erkrankungen verhindern, berichtet die MedUni Wien.

Der Impfstoff ist damit bei Gebärmutterhalskrebs um 20 Prozent wirksamer als die erste Generation der HPV-Impfstoff, bei den Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs sogar bis zu 30 Prozent und bei anderen Krebsarten wie Vaginal- oder Analkarzinom um fünf bis 15 Prozent. Der Schutz erreiche eine bis zu 98-prozentige Effizienz.

Ein im Jahr 2015 publiziertes Zwischenergebnis war bereits so aussagekräftig, dass der Wirkstoff zugelassen wurde, er ist seit Mai 2016 erhältlich. Neben Westeuropa ist er bisher in mehreren osteuropäischen Ländern, in den USA und demnächst auch in Australien zugelassen. Seit Herbst 2016 ist die neue HPV-Impfung Teil des österreichischen Schulimpfprogramms und wird gratis für Mädchen und Burschen ab der vierten Schulstufe angeboten.

Sicherer Impfstoff

Der Impfstoff sei einer der bestuntersuchten und sichersten überhaupt, meinte Studienautor Elmar Joura von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde der MedUni Wien, „bei guter Durchimpfungsrate lassen sich damit durch HPV assoziierte Erkrankungen langfristig eliminieren“. Eine weitere Studie soll die Wirksamkeit bei Frauen bis zum Alter von 45 Jahren eruieren.

Humane Papillomviren (HPV) infizieren Epithelzellen der Haut und der Schleimhäute und können ein tumorartiges Wachstum verursachen. Einige entwickeln bösartige Tumore, besonders den Gebärmutterhalskrebs. Auch Männer können durch HPV-Infektionen an Krebs erkranken. Mittlerweile wurden über hundert HPV-Untertypen identifiziert.

In Österreich erkranken jährlich bis zu 400 Frauen an invasivem Gebärmutterhalskrebs. Bei mehr als 90 Prozent sind HP-Viren dafür verantwortlich. Laut Statistik Austria sterben daran 150 bis 180 Patientinnen. Außerdem müssen in Österreich Jahr für Jahr rund 6.000 Frauen ins Spital, weil bei ihnen Vorstufen von Gebärmutterhalskarzinomen entfernt werden müssen.

science.ORF.at/APA

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