„Schutzhöhle“ auf dem Mond entdeckt

Japanische Wissenschaftler haben eine Höhle auf dem Mond entdeckt, die Astronauten Schutz vor gefährlicher Strahlung und starken Temperaturschwankungen auf der Mondoberfläche bieten könnte.

Bei der 50 Kilometer langen und 100 Meter breiten Höhle könnte es sich um einen ehemaligen Lavatunnel handeln, wie die japanische Weltraumbehörde JAXA am Donnerstag mitteilte.

Aus der Datenauswertung der japanischen Mondsonde „Selene“ ging demnach hervor, dass es sich bei der entdeckten Höhle um einen rund 3,5 Milliarden Jahre alten Tunnel handeln könnte, der womöglich durch vulkanische Aktivität entstanden ist.

Schutz vor Strahlen und Temperatur

Dass es solche unterirdischen Tunnel auf dem Mond gibt, sei Forschern bereits seit langer Zeit klar gewesen. Allerdings konnte ihre Existenz erst jetzt bestätigt werden, wie Jaxa-Forscher Junichi Haruyama gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte. Die Erkenntnis wurde diese Woche auch in einer Studie veröffentlicht.

Künftig könnte der unterirdische Gang in der sogenannten Marius-Hügelgruppe Astronauten vor den gravierenden Temperaturschwankungen und der schädlichen Strahlung auf der Mondoberfläche schützen. „Wir haben die Höhle bisher noch nicht von innen gesehen“, sagte Haruyama. Es sei aber davon auszugehen, „dass ihre Erforschung nähere Informationen liefern wird“.

Künstlerische Darststellung der Höhlenortung durch "Selene"

JAXA/SELENE/Crescent/Akihiro Ikeshita

Künstlerische Darststellung der Höhlenortung durch „Selene“

Bald wieder Menschen auf dem Mond

Erst im Juni verkündete Japan sein ehrgeiziges Vorhaben, bis 2030 einen Astronauten auf den Mond schicken zu wollen. Zum ersten Mal würde damit ein japanischer Astronaut außerhalb der Internationalen Raumfahrtstation ISS zum Einsatz kommen.

Zunächst sollen die japanischen Raumfahrer 2025 eine Mission der US-Weltraumbehörde NASA zur Errichtung einer Raumstation in der Mondumlaufbahn unterstützen. Die Mission dient als Zwischenschritt für eine NASA-Langzeitmission, die mit Hochdruck daran arbeitet, ab den 2030er Jahren Astronauten zum Mars zu schicken.

Die USA kündigten ebenfalls an, wieder Astronauten auf den Mond zu schicken. „Wir werden wieder amerikanische Astronauten zum Mond schicken, nicht nur, um Fußabdrücke und Flaggen zurück zu lassen, sondern um die Basis zu errichten, die wir brauchen, um Amerikaner zum Mars und weiter zu schicken“, erklärte US-Vizepräsident Mike Pence in diesem Monat.

science.ORF.at/AFP

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