Erbgut gigantischer Pflanzenkiller entziffert
So wurde 2004 im Schweizer Nationalpark Riesen-Hallimasch entdeckt, dessen Netzwerk aus Pilzfäden eine Größe von 50 Fußballfeldern erreicht. Die sichtbaren Fruchtkörper vulgo „Schwammerl“ sind dagegen unscheinbar.
dpa/dpaweb/dpa-Zentralbild/Z5023 Matthias Bein
Ein Hallimasch in den USA mit dem Spitznamen „humongous fungus“ ist sogar 1.000 Hektar groß und wiegt 544 Tonnen. Dieser Wert wird nur noch von Riesenmammutbäumen übertroffen.
Arsenal für Wurzelbefall
Ein Team um György Sipos von der Schweizer Forschungsanstalt WSL hat nun das Erbgut von vier Hallimasch-Arten entziffert.
Studie
„Genome expansion and lineage-specific genetic innovations in the forest pathogenic fungi Armillaria“, Nature Ecology & Evolution (30.10.2017).
Ein Vergleich mit 22 verwandten Pilzarten zeigt, wie die Hallimasche zu so effizienten Pflanzenkillern wurden: In den Pilzfäden entdeckten die Forscher eine Reihe von Genen, die die unterirdische Suche nach sowie den Befall von fremden Wurzeln ermöglichen.
Und sie fanden auch Bauanleitungen für Enzyme, mit deren Hilfe die Pilze Pflanzengewebe auflösen. Sipos und seine Kollegen hoffen, dass die neuen Erkenntnisse die Ausbreitung der Pflanzenschädlinge aufhalten werden.
science.ORF.at/APA