Oberhummer-Award an „Darm mit Charme“-Autorin

Die deutsche Sachbuch-Autorin und Ärztin Giulia Enders (27) wird mit dem Heinz Oberhummer Award für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Die durch ihr Buch „Darm mit Charme“ bekannt gewordene Preisträgerin erhält dafür 20.000 Euro.

Passend zu ihrem Fachgebiet bekommt sie zudem ein Glas Alpaka-Kot, wie es am Mittwoch bei der TV-Aufzeichnung einer „Science Busters“-Show in Wien hieß.

Zwei Millionen Bücher verkauft

Die Auszeichnung ist nach dem 2015 verstorbenen Physiker und Kabarettisten Heinz Oberhummer benannt und wird von seiner ehemaligen Kabarettgruppe, den „Science Busters“, der Universität Graz, der Technischen Universität (TU) Wien, dem ORF-Fernsehen, dem Radiosender FM4, dem Wissenschaftsministerium und der Stadt Wien „für hervorragende Wissenschaftsvermittlung“ vergeben. Die Verleihung findet am 25. November im Stadtsaal Wien statt.

Enders gewann mit ihrem Beitrag „Darm mit Charme“ noch als Medizinstudentin 2012 den ersten Preis bei einem Science Slam. Das daraus entstandene gleichnamige Buch landete dann 2014 an der Spitze sämtlicher deutschsprachiger Bestsellerlisten - insgesamt wurde es mittlerweile allein im deutschsprachigen Raum 2,2 Mio. Mal verkauft und in 40 Ländern verlegt.

Popularisierung von Wissenschaft

Enders Herz „schlägt für die Forschung und dafür, den Dingen auf den Grund zu gehen“, hieß es in der Begründung der Jury. „Zudem besitzt sie die Gabe, auf sehr humorvolle und trotzdem fundierte wissenschaftliche Weise ihr Fachwissen einem breiten Publikum nahezubringen, ohne lehrmeisterlich zu sein.“ Damit gelinge es ihr auf hohem Niveau, die Preiskriterien Wissenschaftsvermittlung, Aufklärung und Unterhaltung zu vereinen.

Oberhummer widmete sich schon während seiner Karriere als Universitätsprofessor der Popularisierung von Wissenschaft. So nahm er etwa Hollywood-Filme und TV-Serien unter die Lupe und analysierte, inwieweit die dort dargestellten Szenen physikalisch tatsächlich nachvollziehbar sind.

Nach seiner Pensionierung 2006 formierte er mit dem Physiker-Kollegen Werner Gruber und dem Kabarettisten Martin Puntigam die „Science Busters“, deren Programme auf der Bühne, im TV und in Buchform erfolgreich waren. Daneben betätigte er sich in Initiativen wie den „Skeptikern - Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) dem „Zentralrat der Konfessionsfreien“ oder „Religion ist Privatsache“ sowie als Alpakazüchter.

science.ORF.at/APA

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