Archiv für sozialwissenschaftliche Daten

Sozialwissenschaftliche Forschungsdaten sammeln, archivieren und für die weitere Nutzung öffentlich zugänglich machen will die neue Datenplattform AUSSDA (Austrian Social Science Data Archive). Heute wird eine Demoversion präsentiert.

Obwohl eine solide Datengrundlage Voraussetzung für empirisches Arbeiten in den Sozialwissenschaften sei, bleiben die Ergebnisse von wissenschaftlichen Erhebungen nach Projektabschluss oft ungenutzt und nur einem kleinen Personenkreis zugänglich, Christian Bischof vom AUSSDA-Team. Das neue, von den Universitäten Wien, Graz und Linz initiierte und vom Wissenschaftsministerium finanzierte Datenarchiv AUSSDA soll nun die Nachnutzung qualitativ hochwertiger Datenbestände vereinfachen. Dazu werden einerseits bestehende Bestände wie der Mikrozensus der Statistik Austria in ein zeitgemäßes System überführt, andererseits neue Datensätze von Forschern und Organisationen integriert.

Anonyme Daten

„Dabei ist sicherzustellen, dass man über alle Rechte für die Veröffentlichung verfügt und keine personenbezogenen Daten vorkommen“, erklärt AUSSDA-Mitarbeiterin Barbara Sanchez. Um diese Aufgaben, wie auch die Anonymisierung von Daten, kümmert sich das Team des Datenarchivs. Weiters werde darauf geachtet, dass die Entstehung des Datensatzes gut dokumentiert ist: „Voraussetzung für eine richtige Nachnutzung ist, dass man weiß, welche Erhebungsmethoden zum Einsatz kamen“, so die Expertin. Bei Umfrageergebnissen zum Beispiel werden daher dazugehörige Materialen wie Fragebögen auch abgespeichert.

Unter einer Creative-Commons-Lizenz werden die Datensätze auf AUSSDA frei zum Download zur Verfügung gestellt und sollen zum Beispiel der Untersuchung neuer Forschungsfragen dienen. Für sensiblere Daten werde an einer eigenen Lizenz gearbeitet, die nur für wissenschaftliche Zwecke gelten soll, sagte Bischof. Das Archiv ist jedoch nicht nur für Forscher und Studenten gedacht: Das Angebot richte sich auch an eine interessierte Öffentlichkeit, Medienvertreter und öffentlich Bedienstete.

AUSSDA repräsentiert Österreich im europäischen Verbund sozialwissenschaftlicher Datenarchive (CESSDA ERIC) und ist im Bibliotheks- und Archivwesen der Universität Wien verankert. Am Freitag wird eine Demo-Version im Rahmen der Veranstaltung „Research data in Austria: Moving social sciences ahead“ an der Universität Wien präsentiert.

science.ORF.at/APA

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