Viele Medikamente minderwertig

Jedes zehnte Medikament ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen gefälscht oder minderwertig. „Das ist nicht nur eine Geldverschwendung, das kann auch schwere Krankheiten oder Tod bedeuten“, so die WHO.

Betroffen waren laut dem WHO-Bericht vor allem Antibiotika und Medikamente gegen Malaria, aber auch gegen Krebs und Verhütungsmittel. Es handelte sich zum Teil um komplett gefälschte Medikamente, etwa Pulver und Tabletten mit bekannten Markennamen, die aber keinen Wirkstoff enthalten. Andere Medikamente sind nicht getestet oder fallen bei Tests durch, weil sie Qualitätsstandards nicht erfüllen oder nicht halten, was sie versprechen.

Hohe Dunkelziffer

Insgesamt dokumentiert die WHO 1.500 gemeldete Fälle in aller Welt. Fast die Hälfte der bemängelten Medikamente tauchten in Afrika südlich der Sahara auf (42 Prozent). 21 Prozent wurden aus Europa gemeldet. Die WHO geht davon aus, dass diese Meldungen das Problem nicht annähernd wirklichkeitsnah abbilden. In zahlreichen Fällen würden falsche oder unzureichende Medikamente nicht erkannt.

Die WHO berichtet über eine Hochrechnung der Universität Edinburgh, wonach womöglich bis zu 169.000 Kinder im Jahr an Lungenentzündung sterben, weil sie nicht die richtigen Medikamente bekommen.

science.ORF.at/dpa

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