Unzufriedenheit an Unis steigt

Die Unzufriedenheit an den heimischen Hochschulen steigt: Das zeigt der neue Bericht der Ombudsstelle für Studierende, der am Montag im Wissenschaftsausschuss des Parlaments diskutiert wird.

545 Anliegen registrierte die im Wissenschaftsministerium angesiedelte Stelle im Studienjahr 2016/17, im Vergleich zum Studienjahr davor ein Anstieg von fast 15 Prozent.

Hauptkritik: Studienbedingungen

Die Abschlussarbeit geschrieben, die letzte Prüfung bestanden - und plötzlich kann der akademische Titel nicht verliehen werden, weil laut Online-Datenbank zwei Prüfungen nicht abgelegt worden sind. Genau das ist jemandem an einer öffentlichen Universität passiert, die Person beschwerte sich bei der Ombudsstelle für Studierende.

Es sind vor allem Verwaltungsabläufe, Anmeldungen und Beurteilungen von Prüfungen sowie Platzbeschränkungen, die studentischen Unmut auslösen - knapp ein Fünftel der insgesamt 545 Beschwerden im Studienjahr 2016/17 fielen in die Kategorie „Studienbedingungen“.

Prüfungsdaten möglichst schnell erfassen

Auch Schwierigkeiten bei der Zulassung zum Studium und der Studienbeihilfe sind häufige Motive, sich an die Ombudsstelle zu wenden. Mehr als die Hälfte der Beschwerden betrifft öffentliche Universitäten, gefolgt von der Studienbeihilfenbehörde, die zum Wissenschaftsministerium gehört. Die Ombudsstelle nimmt die Anliegen der Studierenden auf und bemüht sich um eine Lösung - und sie formuliert Empfehlungen, was geändert werden sollte.

Ö1-Sendungshinweis

Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell: 26.2, 13:55 Uhr.

Im aktuellen Bericht etwa, dass Auslandsstipendien als Bescheide vergeben werden sollten, gegen die auch berufen werden kann. Ein weiterer Vorschlag: Das Deutschniveau für Studierende mit anderer Muttersprache sollte vereinheitlicht werden. Und es wird empfohlen, Prüfungsdaten möglichst schnell an Instituten und Dekanaten elektronisch zu erfassen - denn mehrere Studierende haben sich beschwert, dass abgelegte Prüfungen abhandengekommen seien.

Ebenfalls im Bericht enthaltene Empfehlungen: Nach dem Brexit sollen auch weiter Stipendien für einen Studienaufenthalt im Vereinigten Königreich vergeben werden können. Inhaber eines von einer österreichischen Hochschulen vergebenen „PhD“ sollen auch alternativ den Titel „Dr.“ führen können. Außerdem soll ein „drittes Geschlecht“ in Standesführung und Statistiken eingeführt werden.

Elke Ziegler, Ö1-Wissenschaft

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