Fitness schützt Frauen vor Demenz

Frauen, die in der Lebensmitte auf ihren Körper achten, schützen damit auch ihr Gehirn: Fitte Teilnehmerinnen einer schwedischen Studie erkrankten im Lauf von 44 Jahren nur zu fünf Prozent an Demenz, bei den unsportlichen war es ein Drittel.

Dass Bewegung vor geistigem und körperlichem Verfall schützen könnte, legen epidemiologische Studien nahe. Nur selten wird dabei jedoch die objektive Fitness erfasst. Man verlässt sich meist auf die eigenen Angaben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Außerdem laufen die Untersuchungen selten länger als 20 Jahre.

Im Fall der nun in „Neurology“ publizierten Studie wurde die Fitness der Teilnehmerinnen direkt - am Ergometer - erhoben. Schon 1968 absolvierten die Frauen im Alter zwischen 38 und 60 Jahren den Test. Je nach Leistung wurden sie als sehr fit, durchschnittlich fit und unsportlich eingestuft.

Langfristig vorbeugend

Bis 2009 wurden sie sechsmal eingeladen, um neurologische Tests zu absolvieren. Insgesamt erkrankten im Verlauf der mehr als vier Jahrzehnte 44 Frauen an Demenz. Von den zu Beginn besonders fitten Teilnehmerinnen waren nur fünf Prozent betroffen, bei den durchschnittlich fitten waren es 25 Prozent, bei den unfitten 32 Prozent. Von jenen Probandinnen, die den Fitnesstest aufgrund von körperlichen Problemen abbrechen mussten, erkrankten sogar 45 Prozent an Demenz. Außerdem trat die Erkrankung bei den fitten Frauen im Schnitt viel später auf, nämlich erst etwa zehn Jahre später.

Wenn das Herz-Kreislauf-System in den mittleren Jahren gut in Schuss ist, könnte das langfristig vor Demenz schützen, schreiben die Forscher. Allerdings - so die Einschränkung - war die untersuchte Stichprobe relativ klein und homogen.

Eva Obermüller, science.ORF.at

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