Wetterextreme sorgten 2017 für Rekordschäden

Die Schäden durch extreme Wetterereignisse sind im Vorjahr so hoch gewesen wie nie zuvor. Ursachen waren laut einem neuen Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) Hurrikans im Nordatlantik, schwere Überschwemmungen in Indien und Dürren in Ostafrika.

Die WMO verweist in ihrem „Klimazustand 2017-Bericht“ auf die Schätzung des weltgrößten Rückversicherers Munich Re, der die versicherten und nicht versicherten Schäden durch Naturkatastrophen 2017 auf 330 Milliarden Dollar (gut 260 Milliarden Euro) geschätzt hatte.

2018 geht es so weiter

Auch das neue Jahr verspreche nichts Gutes: „2018 hat angefangen, wie 2017 aufgehört hat: mit extremem Wetter, das Menschenleben gefordert und Existenzgrundlagen zerstört hat“, erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.

In der Arktis seien die Temperaturen ungewöhnlich hoch gewesen, die Bewohner der nördlichen Hemisphäre hätten es bitterkalt gehabt, in Australien und Argentinien sei es extrem heiß gewesen, Kenia und Somalia hätten unter Dürre und Kapstadt in Südafrika unter Wasserknappheit gelitten.

Das Risiko, durch Hitze zu sterben, sei seit 1980 stetig gestiegen, schreibt die WMO. Rund 30 Prozent der Weltbevölkerung lebten heute in Klimazonen, in denen an mindestens 20 Tagen im Jahr potenziell tödlich hohe Temperaturen herrschen.

2017: 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau

Die Organisation bestätigt vorläufige Angaben von Jänner, wonach 2017 eines der drei heißesten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren war. Es war das heißeste Jahr, das nicht durch das Wetterphänomen El Niño beeinflusst war. Die Temperatur lag demnach um 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau.

Die WMO erinnert daran, dass die CO2-Konzentration in der Atmosphäre in 25 Jahren von 360 ppm (Teilen pro Million) auf mehr als 400 ppm gestiegen ist. Der Wert sei in 800.000 Jahren natürlich zwischen 180 und 280 ppm geschwankt. „Das zeigt, dass die heutige CO2-Konzentration von 400 ppm die über Hunderttausende Jahre gesehenen natürlich Schwankungen übersteigt“, so die WMO.

El Niño tritt alle paar Jahre auf und wird von wärmeren Wassertemperaturen im tropischen Pazifik ausgelöst. In der Folge gibt es aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen in manchen Weltregionen mehr Überschwemmungen, in anderen mehr Dürren.

science.ORF.at/dpa

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