Neue Kampagne für Brustkrebs-Früherkennung

Eine neue Kampagne im Rahmen des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms steht unter dem Motto „Meine Brust - Ich schau drauf“ und soll insbesondere Frauen zwischen 60 und 70 Jahren zur Mammografie motivieren.

Am Dienstag wurde sie von Vertreterinnen der Bundesfachgruppe für Radiologie (BURA), der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und der Krebshilfe im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Häufigste Krebserkrankung bei Frauen

Jede achte Frau erkrankt in Österreich im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Jährlich gibt es hierzulande rund 5.500 Neuerkrankungen, 1.500 Frauen sterben daran. Mit einem Anteil von 30 Prozent ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Ein Drittel der Todesfälle könne jedoch durch Früherkennung verhindert werden, sagte Doris Kiefhaber, Geschäftsführerin der Krebshilfe. Dafür sei - nach dem ersten Schritt der Selbstkontrolle - die Mammografie die wichtigste Vorsorgemethode.

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„Wir wünschen uns, dass wir Brustkrebs in einem frühen Stadium erkennen, wenn er nicht invasiv ist und keine Metastasen hat“, bekräftigte Naghme Kamaleyan-Schmied, Leiterin des Referats für Primärversorgung der ÖÄK, das Ziel der Kampagne. So sei eine rechtzeitige und schonendere Therapie möglich - zur Erleichterung der Betroffenen sowie deren Familien.

Jede sozialversicherte Frau ab 40 kann im Rahmen des Screeningprogramms alle 24 Monate kostenlos eine Mammografie in Anspruch nehmen. Frauen im Alter von 45 bis 69 Jahren erhalten zudem automatisch eine schriftliche Erinnerung an die Untersuchung.

Alle zwei Jahre

„Das Programm wurde um zwei Jahre verlängert, Fehler wurden behoben“, sagte Alexandra Resch, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Senologie. Die Beteiligung von Frauen bereits ab 40 Jahren sei nun leichter möglich, die medizinischen Voraussetzungen (Indikationenliste) sei vereinfacht worden, die Zuweisung könne wieder durch Vertrauensärzte erfolgen. Außerdem werde es laufend Evaluierungen geben. „Die Teilnehmerinnenrate soll besonders in der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen verbessert werden“, betonte Resch. Es handle sich um „falsche Awareness, wenn Frauen glauben, dass eher Jüngere betroffen sind“.

Die Entscheidung für ein zweijähriges Untersuchungsintervall beruhe auf europäischen und internationalen Empfehlungen, hieß es von den Organisatorinnen. Derzeit würden internationale Untersuchungsdaten gesammelt werden, ob es sinnvoll sein könnte, bei jüngeren Frauen, die meist dichteres Brustgewebe haben, die Intervalle auf zwölf oder 18 Monate zu verkürzen. Dies könnte dann 2020/21 berücksichtigt werden.

science.ORF.at/APA

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