Habermas erhält Deutsch-Französischen Medienpreis

Für sein langes Engagement für ein demokratisches Europa wird der Philosoph und Soziologe Jürgen Habermas (88) mit dem Deutsch-Französischen Medienpreis (DFJP) ausgezeichnet.

Der gebürtige Düsseldorfer habe „durch seine wissenschaftliche Arbeit Generationen von Akademikern geprägt und durch seine regelmäßigen Zwischenrufe die Debatte über die Zukunft Europas maßgeblich mitbestimmt“, sagte der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Thomas Kleist, am Dienstag. Der Ehrenpreis soll am 4. Juli in Berlin verliehen werden.

“Hoffnungsträger für friedlichere Zukunft“

Habermas stehe für „ein Europa der Bürger“ und gehöre unverändert „zu den Leitfiguren und Hoffnungsträgern einer gerechteren und friedlicheren Zukunft“, sagte Kleist als DFJP-Vorstandsvorsitzender. „Die Debatte über die Zukunft Europas ist ohne die Einwürfe und Zwischenrufe von Jürgen Habermas nur schwer vorstellbar.“ Mit dem Preis für sein Lebenswerk werde zudem dessen Einsatz für eine freie und unabhängige Presse als Grundpfeiler des gesellschaftlichen Diskurses gewürdigt.

Der DFJP wird jährlich vergeben. Mit ihm werden Verdienste für die grenzüberschreitende Verständigung ausgezeichnet. Zu bisherigen Preisträgern gehören Volker Schlöndorff und Helmut Schmidt. Daneben werden herausragende journalistische Arbeiten in fünf Kategorien ausgezeichnet - die Preise sind jeweils mit 6.000 Euro dotiert.

Der DFJP wurde 1983 vom Saarländischen Rundfunk ins Leben gerufen. Partner sind unter anderem das ZDF, Arte, Deutschlandradio, die „Saarbrücker Zeitung“ sowie France Télévisions und Radio France.

science.ORF.at/APA

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