Der „Aha-Moment“ im Gehirn

Wenn einem beim Lösen eines Kreuzworträtsels endlich der gesuchte Begriff einfällt, haben wir einen „Aha-Moment“. Was sich dabei im Gehirn abspielt, haben nun Wiener Neurowissenschaftler geklärt.

Bei einem Geistesblitz wird demnach die stimmungsaufhellende Substanz Dopamin verstärkt freigesetzt. Dadurch wird ein tiefliegender Teil des Gehirns aktiviert: der Nucleus accumbens.

„Diese Gehirnregion steht mit dem Moment der plötzlichen Erkenntnis in enger Verbindung und kann die ekstatische Freude erklären, die mit der Lösung eines kreativen Problems einhergeht“, sagt Martin Tik vom Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der Meduni Wien in einer Aussendung.

Dopamin, freudige Erregung und Kreativität

Der Nucleus accumbens ist Teil eines Netzwerks, das aktiviert wird, wenn Freude oder Belohnung empfunden wird. Dopamin wiederum ist für die Kommunikation zwischen diesem Netzwerk und anderen Gehirnregionen, die mit wichtigen Funktionen wie Emotionen, Gedächtnisprozessen oder Aufmerksamkeit zusammenhängen, verantwortlich.

Für die soeben in der Fachzeitschrift „Human Brain Mapping“ erschienenen Studie mussten 30 Versuchspersonen anspruchsvolle Worträtsel lösen. Sobald sie die Lösung gefunden hatten, drückten sie einen Knopf und beschrieben ihr „Aha-Erlebnis“. Zugleich wurden die Vorgänge in ihrem Gehirn mittels funktioneller Magnetresonanztomographie untersucht.

Die Ergebnisse weisen auf eine enge Beziehung zwischen Dopamin, freudiger Erregung und Kreativität hin. Außerdem zeigen sie laut den Forschern Abläufe im Gehirn, die erklären, warum eine Lösung, die mit einem ‚Aha-Erlebnis‘ einhergeht, besonders einprägsam ist und wie dabei die Speicherung im Langzeitgedächtnis erleichtert wird.

science.ORF.at

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