Warum manche leichter braun werden

Manche Menschen können stundenlang in der Sonne liegen und werden trotzdem höchstens rot, andere werden sogar im Schatten braun. Zu welcher Gruppe man gehört, entscheidet das Erbgut. Forscher haben nun neue verantwortliche Gene identifiziert.

Ob man schnell braun wird oder doch nur einen Sonnenbrand bekommt, ist leider nicht nur eine ästhetische Frage. Denn die Bräune dient auch als natürlicher Sonnenschutz. Pigmentierte Haut ist vor schädlicher Sonnenstrahlung automatisch besser geschützt.

Sonne aus Sonnencreme auf Rücken gezeichnet

Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Besonders hellhäutige Menschen sollten ihre Haut vor der Sonne schützen

Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist daher für dunkelhäutige bzw. gebräunte Menschen geringer als für hellhäutige. Deswegen wird blassen, oft sommersprossigen Personen geraten, nur mit starkem UV-Schutz oder am besten gar nicht in die Sonne zu gehen. Denn jeder Sonnenbrand schadet.

Über die Veranlagung fürs Braunwerden entscheiden dieselben Gene, die auch für Haut-, Haar- und Augenfarbe verantwortlich sind. Sieben davon hat man in der europäischen Bevölkerung bereits entdeckt. Einige sind auch mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko assoziiert.

Zehn neue Gene

In ihrer aktuellen Studie haben die Forscher um Mario Falchi vom King’s College London systematisch nach weiteren genetischen Variationen gesucht. Dafür haben sie das Genom von über 170.000 Individuen europäischer Abstammung analysiert. Außerdem war bekannt, wer davon leicht bräunt und wer zum Sonnenbrand neigt.

Zehn zusätzliche Regionen im Erbgut hat das Team dabei identifiziert. Manche davon dürften auch über das genetische Risiko für Hautkrebs entscheiden. Ihren Beitrag wollen die Forscher demnächst im Detail untersuchen.

Eva Obermüller, science.ORF.at

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