Wildtierhandel im Internet boomt

In sechs Wochen fanden Experten des International Fund for Animal Welfare (IFAW ) online 5.381 Anzeigen mit 11.772 Exemplaren bedrohter Arten im Wert von fast vier Millionen US-Dollar (3,3 Mio. Euro). Sie fordern nun strengere Regulierungen.

Am häufigsten wurden auf Online-Marktplätzen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland lebende Tiere angeboten, insbesondere Landschildkröten und Papageien. Auch der Online-Handel mit Elfenbein bleibe ein anhaltendes Problem: In fast einem Fünftel aller erfassten Anzeigen wurden Elfenbein-Produkte angeboten.

Kein großes Risiko

„Mit wenigen Klicks kann man im Internet Elfenbein-Produkte, lebende Landschildkröten, Riesenschlangen oder exotische Papageien kaufen - rund um die Uhr und ohne großes Risiko“, sagt Robert Kless, Leiter des IFAW Deutschland. Er forderte daher: „Der Online-Handel mit geschützten Arten muss streng reguliert und überwacht sowie Verstöße konsequent bestraft werden.“

Da der Internethandel mit Elfenbein Teil des globalen Elfenbein-Marktes ist und zur Ausrottung der Elefanten beiträgt, fordert der IFAW außerdem ein konsequentes Handelsverbot mit Elfenbein in Deutschland und in der EU. „Der Online-Handel ist extrem schwer zu kontrollieren, denn die wenigsten Anzeigen beinhalten nachprüfbare Informationen, die die Legalität des Angebotes belegen“, meint Kless. Um diesen Handel wirksam einzudämmen, müssten Gesetze verschärft werden und Website-Betreiber müssten strenge Vorgaben zum Handel mit geschützten Arten machen.

science.ORF.at/APA/dpa

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