Primaten mit düsterer Zukunft
Zum diesem Befund kommt ein internationales Forscherteam, das die Lage in Brasilien, Madagaskar, Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo analysiert hat: In diesen vier Ländern sind 286 Primatenarten beheimatet - 60 Prozent davon sind bereits vom Aussterben bedroht.
Gier nach Soja, Holz und Palmöl
In Brasilien, Madagaskar und Indonesien bringen demnach vor allem der Verlust und die zunehmende Zerteilung ihrer Lebensräume die Tiere in Bedrängnis. In der Demokratischen Republik Kongo stellt der Handel mit Buschfleisch die größte Gefahr dar. Zudem werden Primaten illegal als Haustiere verkauft oder in der traditionellen Medizin verwendet.
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„Nicht zuletzt die Industrienationen tragen zu dieser Entwicklung bei“, erklärte der deutsche Primatenforscher Christian Roos, ein Koautor der Studie. Die Nachfrage nach Rohstoffen wie Soja, Palmöl, Kautschuk, Hartholz oder fossilen Brennstoffen sei groß. Allein die vier primatenreichen Länder deckten 50 Prozent dieser Exporte nach China, Indien, den USA und Europa.
Die Forscher forderten die Ausweitung der Schutzgebiete, die Aufforstung der Wälder und Pflanzung von Korridoren als wichtige Maßnahmen, um Primatenpopulationen zu erhalten. Darüber hinaus müsse bei der örtlichen Bevölkerung ein Bewusstsein für die prekäre Lage geschaffen werden. Zudem sollten Regierungen der betreffenden Länder härter gegen illegale Jagd, Waldzerstörung und Handel mit Primaten vorgehen.
science.ORF.at/AFP