Die Kosten der Energiewende

Maßnahmen gegen den Klimawandel lohnen sich auch wirtschaftlich, sind sich Experten sicher. Aber sie sind auch teuer: Eine neue Studie sagt voraus, wie viel die Energiewende weltweit kosten würde.

Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich die Länder auf freiwillige, nationale Klimaziele geeinigt. Um sie zu erreichen müssten weltweit bis 2030 zusätzlich 130 Mrd. Dollar mehr in emissionsarme Technologien wie Solar- oder Windstrom und in Maßnahmen zur Effizienzsteigerung investiert werden.

Um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen wären es 320 Mrd. Dollar, und für das 1,5-Grad-Ziel müssten zusätzlich 480 Mrd. Dollar ausgegeben werden. Dies berichtet ein Team um David McCollum vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien.

Weniger Geld für Folgen der Luftverschmutzung

Auch andere UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) würden dadurch teurer. Die Aufwendungen für die Bereitstellung von sauberem Wasser und sanitären Anlagen etwa würden sich jährlich um zehn Mrd. Dollar und jene für die Ernährungssicherheit um 39 Mrd. Dollar pro Jahr erhöhen, errechneten die Forscher. Dagegen würden die durch Luftverschmutzung verursachten Aufwendungen um 120 Mrd. Dollar jährlich sinken.

Die Wissenschaftler haben in ihrer Studie sechs verschiedene Modelle der globalen Wirtschaft, der Umwelt und des Energiesystems berechnet. Diese Modelle berücksichtigen auch die für den Aufbau einer globalen kohlenstoffarmen Energieinfrastruktur notwendigen Kapitalkosten.

McCollum und seine Kollegen halten jedenfalls eine deutliche Erhöhung der Investitionen in kohlenstoffarme Energie für notwendig, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. Dabei müsse es zu einer radikalen Umverteilung der weltweiten Investitionen weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz kommen.

science.ORF.at/APA

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