EU-Forschungspläne im nächsten halben Jahr
Der Europäische Forschungsraum – also die Initiative der EU für eine unionsweite gemeinsame Forschungspolitik – soll weiterentwickelt werden. Das wird während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft zentrales Thema sein, sagt Barbara Weitgruber, Sektionschefin für wissenschaftliche Forschung und Internationales im Wissenschaftsministerium, „weil der europäische Forschungsraum ja einer sein soll, wo Forscher und Forscherinnen, aber auch Wissen sich im gesamten Raum frei bewegen können.“
Ö1-Sendungshinweis
Dem Thema widmet sich auch ein Beitrag in Wissen aktuell: 29.6., 13:55 Uhr.
Die einzelnen Mitgliedsstaaten sollen sich verpflichten, Maßnahmen zu setzen – bspw. garantieren, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Sozialversicherung problemlos behalten können, wenn sie im EU-Ausland arbeiten wollen.
Unterstützung schwacher Regionen
Damit sich aber nicht alle guten Forschenden an wenigen Unis sammeln, soll Forschung in schwachen Regionen in Mittel- und Osteruropa unterstützt werden - etwa mit EU-weiten Forschungskooperationen. Das Budget dafür möchte man in „Horizon Europe“ gegenüber dem jetzigen Forschungsrahmenprogramm verdoppeln.
Mehr Synergien zwischen unterschiedlichen Politikbereichen sieht das geplante EU-Budget ab 2020 vor. Die Forschungspolitik betrifft beispielsweise auch ein gänzlich neues EU-Programm: ein Verteidigungsforschungsprogramm. „Dieses wird nicht im Rahmenprogramm verhandelt, sondern im Defence Fund, in einem Verteidigungsfonds, der aber natürlich tatsächlich auch Forschung ist“, sagt Barbara Weitgruber.
Wie die geplante militärische Forschung mit der zivilen Sicherheitsforschung, die im Rahmen von Horizon Europe stattfinden wird, möglichst sinnvoll zusammenwirken kann, wird auch Thema während der österreichischen Ratspräsidentschaft sein. Eine erste Konferenz zur europäischen Verteidigungsforschung wird es im Oktober in Wien geben.
Katharina Gruber, Ö1-Wissenschaft