Zwei Mio. Jahre alte Menschenspuren in China

Die Vorfahren des modernen Menschen könnten Asien deutlich früher erreicht haben als bisher gedacht: Darauf weisen kürzlich entdeckte Steinwerkzeuge in der chinesischen Stadt Shangchen hin.

Bei den Werkzeugen handelt es sich um Klingen, Spitzen, Schlagsteine und Hacken. Die ältesten Fundstücke werden auf 2,1 Millionen geschätzt und stammen entweder von Angehörigen der Gattung Homo oder deren Vorfahren, berichten Forscher im Fachblatt „Nature“.

Die bisher ältesten Artefakte außerhalb Afrikas kommen aus dem heutigen Georgien: 1,85 Millionen Jahre alte Werkzeuge und Knochen, die der Art Homo erectus zugerechnet werden. Die ältesten Fossilfunde - also Vomenschenknochen - aus China und Java sind zwischen 1,5 und 1,7 Millionen Jahre alt. Bisher gingen Experten daher davon aus, dass die Ahnen des modernen Menschen Asien frühestens vor 1,9 Millionen betreten haben.

Die bislang nicht näher bestimmte Vormenschenart muss sich laut Studienautor Zhaoyu Zhu entweder rund 850.000 Jahre lang bei Shangchen aufgehalten oder die Region wiederholt besiedelt haben: Denn es wurden auch Werkzeuge gefunden, die nur 1,3 Millionen Jahre alt sind.

Katharina Gruber, Ö1-Wissenschaft

Mehr zu dem Thema: