Israel will auf den Mond
Im Falle eines Erfolgs wäre Israel nach den USA, Russland und China die vierte Mondlandungsnation. Die USA hatten schon 12 Männer dort, Russland und China haben Sonden ohne Menschen in den Mondstaub befördert.
Gelingt die Landung mit dem unbemannten Modul, will man eine israelische Fahne auf dem Mond hinterlassen, kokettiert der Projektchef. Während des Landeanflugs soll ein Video gemacht werden und nach dem Aufsetzen ein Selfie.
Privatinitiative
Die Mission wäre die erste Reise zum Mond, die von einem privaten Unternehmen ausgeht. SpaceIL bezeichnet sich selbst als Non-Profit-Organisation. Gegründet wurde sie 2011 von drei Ingenieuren: Yariv Bash, Kfir Damari und Yonatan Winetraub. Inspiriert wurden die drei vom Google Lunar X-Prize – ein 2007 gestarteter Wettbewerb um 30 Mio. US-$, ausgelobt vom US-Konzern Google mit dem Ziel, private Raumflugaktivitäten zu fördern. Heuer gab die Stiftung bekannt, dass der Hauptpreis nicht vergeben wird, da keines der zuletzt fünf Teams den Mond bis Fristende erreichen würde.
Leichtgewicht
585 Kilogramm leicht ist das präsentierte Modul, eineinhalb Meter hoch, 2 Meter im Durchmesser; mitgetüftelt hat in der Vergangenheit auch die staatliche Flugzeugfirma Israel Aerospace. Es sieht aus wie ein runder Tisch mit vier Karbon-Beinen – die Firma selbst vergleicht seine Größe mit der eines Geschirrspülers.
Start unklar, Landetermin fix
Im Dezember soll es losgehen und die Landeeinheit von einer Falcon-Rakete der US-Firma SpaceX (von Tesla-Chef Elon Musk) ins All geschossen werden. Der Landetermin steht ist der 13.2.2019.
Finanziert wird das Projekt u.a. vom israelischen Unternehmer Morris Kahn, vom US-Casino-Milliardär Sheldon Adelson und von der Charles and Lynn Schusterman-Stiftung. Das Projekt kostet laut Schätzungen circa 90 Mio. Dollar.
Barbara Riedl-Daser, Ö1-Wissenschaft